Blind Wedding - Hilfe sie hat ja gesagt

Kinostart: 01.05.08
2007
Filmplakat: Blind Wedding - Hilfe sie hat ja gesagt

FBW-Pressetext

Eine erfrischend skurrile, durchweg gelungene Komödie, bei der der Heiratsantrag untypisch vor der eigentlichen Lovestory erfolgt. So läuft in diesem Film nichts erwartungsgemäß ab. Auf der anschließenden Odyssee zu ihrer Trauung quer durch Amerika finden die zukünftigen Eheleute - durch das groteske Verhalten ihrer Eltern und Freunde immer wieder auf die Probe gestellt - den Weg zueinander. Frei von Kitsch karikiert diese erfreulicherweise etwas andere Liebeskomödie den Main Stream und agiert mit einem selbstironischen Augenzwinkern.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Michael Ian Black
Darsteller:Jason Biggs; Isla Fisher; Joe Pantoliano; Joanna Gleason
Drehbuch:Michael Ian Black
Länge:92 Minuten
Kinostart:01.05.2008
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. Entertainment GmbH, Greenstreet Films, Fugitive Films
FSK:12

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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Als Amor mit Pfeil und Bogen will Anderson seine Verlobte Vanessa mit einem Heiratsantrag überraschen, doch aus der Überraschung wird eine Tragödie, die mit dem völlig überraschenden Tod der Braut endet.

Die Parodie der romantischen Komödie beginnt mit schwarzem Humor und bewegt sich weiter in die Nischen familiärer Verklemmtheiten und Albernheiten. Kein Familienmitglied wird ausgelassen in der Charakterisierung seiner kleinen oder größeren Macken. Nichts ist kleinbürgerlich genug, um nicht zum Anlass einer klischeehaften Überhöhung genommen zu werden, ob nun die Schwangere im Bus oder die Behauptung der jüdischen Weltverschwörung durch das Herstellen von sprechenden Plüschpferden für jüdische Kinder.

Ein bunter Reigen von Freaks findet sich zusammen, als schließlich die Hochzeit ins Haus steht. Der Messerschlucker und die Artistin, die Eltern des Bräutigams, die sich Sahne vom Körper küssen, oder die Brauteltern, die nicht voneinander lassen können, weil sie immer noch aufeinander fliegen, obwohl die Realitäten schon lange dagegen sprechen. Was für die einen klischeehaft daher kommt, wirkt auf andere ironisierend und geradlinig inszeniert, konsequent in den Stilmitteln und angenehm frei von Pathos. Jeder nach seiner Facon und jedem Tierchen sein Pläsierchen scheint der Film sagen zu wollen, wenn schlussendlich alle im Knast landen und ein Polizist sich zu seiner homosexuellen Neigung bekennt.

Zum Teil nahm die FBW-Jury im Film zu wenig Einfallsreichtum, stilistische Inkonsequenz und eine rustikale, zu pubertären Fäkalwitzen neigende Ausdrucksform wahr, die zu schlicht und vorhersehbar erschien, während die Jury-Mehrheit den Film positiv empfand und einen interessanten Ansatz zu erkennen vermochte, der den Main Stream karikiert und sein Publikum nicht ausbeutet, sondern mit einem Augenzwinkern agiert.