Black Robe - Am Fluß der Irokesen

Kinostart: 28.05.92
1991
Filmplakat: Black Robe - Am Fluß der Irokesen

Kurzbeschreibung

Auf der Reise in eine Missionsstation wird ein junger Geistlicher mit der Lebenswelt der Indianer konfrontiert.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Bruce Beresford
Darsteller:Lothaire Bluteau; Aden Young
Drehbuch:Briane Moore
Kamera:Peter James
Schnitt:Tim Willburn
Musik:Georges Delerue
Länge:101 Minuten
Kinostart:28.05.1992
Verleih:Concorde
Produktion: Alliance Atlantis Communications, Alliance Communications, Montréal, Qué. Samson Productions, Melbourne
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Von einer Missionsstation der Jesuiten in Neufrankreich bricht im Jahr 1634 der junge Pater Laforgue auf, um zusammen mit einem jungen Bretonen und eine4r größeren Gruppe Indianer flussaufwärts zu einer Jesuitenmission im Huronenland zu ziehen.

Wenn auch aus unterschiedlichen Beweggründen das gemeinsame Ziel die Reisegesellschaft vordergründig verbindet, so kommt es auf Grund der unterschiedlichen kulturellen Zugehörigkeit zu einem Aufeinanderprallen diametral entgegengesetzter Lebenswelten: zum einen die eher diesseitige Orientierung der Indianer mit ihrem unerschütterlichen Glauben an die Macht der Träume, ihre von Genuss und Grausamkeit geprägte Lebensweise, zum anderen dem am Jenseits ausgerichteten unerbitterlichen Bekehrungshelfer des Missionars und seinem dadurch bedingten Unverständnis für die indianische Lebenswelt. Diese Auseinandersetzung ergibt die Folie für eine handlungsorientierte Romanverfilmung, die unvoreingenommen, ohne Beschönigung und voller Realismus die Christianisierung Nordamerikas und die damit einhergehenden bitteren Konsequenzen aufzuzeigen sucht. Dabei wird das romantisierende Indianerbild vom edlen Wilden genauso abgebaut wie die Sinnhaftigkeit der Kolonisierung hinterfragt wird.

Hervorzuheben ist das Bemühen der Regie um Authentizität, wenn es dabei gelegentlich auch zu Szenen kommt, deren Grausamkeit zuweilen als entbehrlich empfunden wurde. Die optische Vermittlung dieser Konfrontation der beiden Kulturen erfolgt in einer intensiven Bildsprache. Einige Sequenzen geraten allerdings in Gefahr, durch einen stellenweise als aufdringlich empfundenen Musikteppich ertränkt zu werden.