Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Er sieht aus wie eine Katze, und deshalb wird Gottlieb Schneider von seinen Mitschüler gemobbt. Die nennen ihn „gay“ und schlagen ihn. Sie verspotten ihn auch wegen seines Projekts, beim Talentabend seiner Schule ein „Katzentheater“ aufzuführen. Seine kleine Katze ist dann auch sein einziger Freund, doch als er eines Nacht erkennt, dass solch eine Katze nicht nur kuschelig, sondern auch ein Raubtier ist, benutzt er seine Theateraufführung, um dort zur großen Katze zu werden und zurückzuschlagen. Michael Bohnenstingl hat diese Geschichte, die autobiografische Züge aufweist, in einem unfertig wirkenden, krakeligen Animationsstil inszeniert, der so wirkt , als hätte Gottlieb Schneider statt eines Theaterstücks diesen Film gemacht. Und das meint die Jury in diesem Fall durchaus positiv. Denn in diesem Sinne ergänzen Form und Inhalt einander vorbildlich. Und auch der schwere schwäbische Dialekt der Dialoge auf der Tonspur, ja sogar in den Zwischentiteln, verstärken den Eindruck, dass hier eine für einen Trickfilm überraschend authentische Geschichte erzählt wird. Aufgrund dieser Qualitäten zeichnet die Jury den Film BIS DONNERSCHDAG mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.