Birdy

Filmplakat: Birdy

Kurzbeschreibung

Im Vietnamkrieg verwundet, wird Al Columbato in ein Militärhospital geschickt, um die rätselhafte psychische Krankheit seines Jugendfreundes Birdy aufzuklären. Der hockt auf dem Boden, sehnt sich wie ein Vogel im Käfig, durchs vergitterte Fenster zu fliegen. In Rückblenden wird die gemeinsame Vorgeschichte erzählt: Kindheit in trister Vorstadt, Birdys Vogelleidenschaft, Rückzug in die Fantasie, autistische Vogelmensch-Existenz. Als sie die Hintergründe ihrer Traumata durchschauen, wagen sie einen Ausbruchsversuch.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Kriegsfilm
Regie:Alan Parker
Darsteller:Sandy Baron; George Buck; Nicolas Cage; John Harkins; Matthew Modine
Drehbuch:Dandy Kroopf; Jack Behr
Buchvorlage:Birdy von William Wharton
Kamera:Michael Seresin
Schnitt:Gerry Hambling
Musik:Peter Gabriel
Länge:120 Minuten
Verleih:Warner
Produktion: in Entertainment for Tri-Star Pictures, Inc., New York, N.Y.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Sehnsucht, den Vögeln gleich fliegen zu können, ist dem Menschen eigentümlich; sich über die Welt, die Dinge und Menschen erheben und sie hinter sich lassen zu wollen bleibt sein nicht ungefährlicher Traum. In diesem Film findet der junge Mann, der als Schüler dieser noch unschuldigen Sehnsucht verfällt, einen Freund, der ihm den Kontakt mit der Wirklichkeit erleichtert. Doch als beide in Vietnam ihre physischen und psychischen Verwunderungen davontragen, zieht sich der Fantasiereichere in seine Traumwelt zurück. Der seelisch nur scheinbar Unverletzte muss ihm gleich werden, wenn er ihm helfen will.

Das Vietnam Trauma der amerikanischen Soldaten und Bürger bildet so den einen Pol der Handlung und Thematik, die seelischen Qualen und Wonnen, die Wahn und Wirklichkeit bereiten, den anderen. Und gerade in der subtilen Darstellung von Stimmungen, Wunschträumen, Schreckenssituationen und - visionen, insgesamt von Entwicklungen, die fast ohne äußere Veränderung sich vollziehen, gelingt es dem Film, diese beiden Pole verständlich werden zu lassen als die entscheidenden Einflüsse, die das Leben der Protagonisten formen. Es gelingt dem Film aber auch, die Verständnis- und Hilfsbereitschaft nachvollziehbar zu machen, die die Beziehungen dieser beiden Männer charakterisiert. So heiter und erheiternd, so bitter - und gelegentlich todernst viele Szenen des Films sind, steht in seinem Mittelpunkt der Kampf, dem schutzlosen Partner in Verständnis und Beistand gerecht zu werden.

Die filmischen Mittel ordnen sich dieser Intention unter und treten in den Hintergrund, werden allerdings - in Ausstattung, Besetzung und Darstellerführung, in den Dialogen und dem Drehbuch, in Dramaturgie und Montage - bravourös eingesetzt.