Bikini - mon amour
Kurzbeschreibung
Bericht über das ehemalige amerikanische Atombombentestgebiet (Marshall Inseln) und das Schicksal der Ureinwohner.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm |
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Regie: | Oliver Herbrich |
Länge: | 56 Minuten |
Produktion: |
Jury-Begründung
Dieser bewegende Film unternimmt es, das tragische Schicksal der Marshall-Inseln und ihrer Bewohner, die unmittelbar nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs Opfer der beginnenden Atombomben-Versuche wurden, dokumentarisch nachzuzeichnen, ohne seine Anklage aggressiv zu formulieren oder larmoyant vorzutragen. Diese Zurückhaltung macht ihn in seiner politischen Wirkung umso stärker.Aus Interviews mit Überlebenden, aus altem Dokumentarfilm-Material, vor allem aber aus dem, was die Kamera vom heutigen Leben der Eingeborenen berichtet, die vor einer ehemals paradiesischen Kulisse in Slums vegetieren müssen, ergibt sich eine erschütternde Bilanz: Die Mikronesier wurden im Vertrauen auf die Großmächte, in deren Interessenbereich sie leben, schlichtweg getäuscht und betrogen und wahrscheinlich sogar als Versuchsobjekte missbraucht. Sie sind heute noch Opfer einer weltweiten Verharmlosung ihrer Probleme.
Der Gewährung des höchsten Prädikats stand nach Auffassung des Bewertungsausschusses eine nicht ausreichende überzeugende Dramaturgie entgegen. In der ersten Hälfte des Films wird das Thema schlüssig aufgebaut, um später durch Anhäufung on Material seine formale Geschlossenheit zu verlieren. Mit anderen Worten: wenn dem großen filmischen Atem die Collage im Fernseh-Stil (beginnend mit dem Einsatz von Greenpeace) folgt, verliert die Geschichte an Reiz und Spannung.