Bigger Than Us

Kinostart: 16.02.23
VÖ-Datum: 25.05.23
2020
Filmplakat: Bigger Than Us

FBW-Pressetext

Der unermüdliche Kampf für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit und um das Klima – ein Dokumentarfilm, der dazu animiert sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.

Die Umweltaktivistin Melati Wijsen zieht in die Welt aus auf der Suche nach Veränderung. Als Teil einer jungen und engagierten Generation braucht es manchmal nur kleine Schritte, aber erste Schritte, um die Rettung des Planeten Wirklichkeit werden zu lassen. Melati Wijsen besucht Menschen, die in ihren Gemeinschaften Veränderungen bewirkt haben und unermüdlich für die Sache kämpfen, sei es bei der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer, der nachhaltigen Landwirtschaft in Afrika und bei Bildungsprojekten für Geflüchtete.

BIGGER THAN US erzählt etwas über die Welt, in vielen Facetten werden junge Menschen durch ihre Taten und ihr Engagement zu Vorbildern und Hoffnungsträgern und zeigen auf berührende Weise, dass eben doch nicht alles verloren ist. Selbst ein kleiner Stein kann eine große Lawine der Veränderung ins Rollen bringen. Damit allerdings sichtbar wird, was dieses Engagement bewirkt hat, braucht es BIGGER THAN US. Der Dokumentarfilm dient dabei als Transportmedium und Sprachrohr für eine Generation, die nicht länger nur zusieht. Untermauert sind die einzelnen Porträts durch Daten und Fakten, die den globalen Kontext ins Bewusstsein rufen. Gänzlich verzichtet die Regisseurin Flore Vasseur hingegen auf die Erwachsenengeneration. Umso gewaltiger erscheinen die Errungenschaften der Protagonisten im Kleinen, die zusammen genommen einen Startpunkt für weiteres individuelles Engagement schaffen. Christophe Offenstein begleitet das Geschehen mit fantastischer Kameraarbeit, die das Engagement der jungen Menschen lebendig werden lässt und im Zusammenspiel mit romantischen Drohnenaufnahmen der Reise um die Welt verdeutlich, was am Planeten und an seinen Bewohner:innen schützenswert ist. Letztendlich ist der Dokumentarfilm in seiner Form der Präsentation realistisch umgesetzter Projekte eine Ermutigung selbst und so Mittel des Aktivismus und Grundlage für Gespräche um eine ganze Kaskade an drängenden Themen.

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Jugendfilm
Regie:Flore Vasseur
Drehbuch:Flore Vasseur; Melati Wijsen
Kamera:Christophe Offenstein
Schnitt:Aurélie Jourdan
Musik:Rémi Boubal
Webseite:biggerthanus.film;
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Weblinks:kinofans.com;
Länge:97 Minuten
Kinostart:16.02.2023
VÖ-Datum:25.05.2023
Verleih:Studiocanal
Produktion: Elzévir Films, Big Mother Productions; All you need is prod; France 2 Cinéma;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

„Tue Gutes und rede darüber“ besagt ein Sprichwort, was aktuell vor allem in PR-Kreisen verbreitet ist. Und wenn eine Bewegung der letzten Jahre dies erreicht hat, dann ist es „Fridays for Future“. Die jungen Aktivist:innen haben es geschafft, ihr Engagement nicht nur hörbar, sondern auch global sichtbar zu machen. Kennen wir nicht alle die Bilder von Greta Thunberg mit dem Pappschild, die Massen an jungen Menschen auf den Straßen, die sich gegen die Zerstörung unseres Planeten einsetzen? In Kino und Fernsehen hat seitdem durch die – zu Hundertprozent gerechtfertigte – Präsenz des Themas ein Film-Genre den Siegeszug angetreten: Dokumentarfilme über jugendliche Aktivist:innen. In der Regel werden Einzelpersonen oder Gruppen vorgestellt, Expert:innen schildern die Dramatik der Situation, man begleitet Aktionen und ist am Ende frustriert, dass insgesamt zu wenig passiert. Aber der Dokumentarfilm BIGGER THAN US ist ein bisschen anders.

BIGGER THAN US ist in Kooperation der Regisseurin Flore Vasseur und der indonesischen Aktivistin Melati Wijsen (18) entstanden, die sich seit ihrem 12. Lebensjahr gegen Plastikmüll engagiert. Mit Erfolg! Und dies ist die Prämisse des Films: Melati hat auf Bali tatsächlich die Abschaffung der Plastiktüten eingeleitet. Und so trifft sie sich rund um die Welt mit anderen etwa gleichaltrigen Aktivist:innen, die erfolgreich erstaunliche Projekte umgesetzt haben. Sei es Mohamad, der als Kind im Libanon eine Schule für Geflüchtete gegründet hat und diese heute noch mit über 200 Schüler:innen leitet. Oder Memory, durch die in Malawi das gesetzliche Alter für eine Ehe auf 18 Jahre hochgesetzt wurde, um Kinderehen und Zwangsverheiratungen von Mädchen zu verhindern. Oder Rene, der in Brasilien einen Nachrichtendienst und Zeitung betreibt, um in seiner Nachbarschaft für mehr Sicherheit vor Bandenkriminalität und Polizeigewalt und eine von der Politik unabhängige Berichterstattung zu sorgen.

In den sieben beeindruckenden Episoden auf verschiedenen Kontinenten geht es um spezifische Probleme in ganz unterschiedlichen Bereichen (Menschen- und Frauenrechte, Ökologie, Pressefreiheit, humanitäre Hilfe). Das gelungene Engagement, das nicht selten ungewöhnliche Wege geht, spendet Trost und ermutigt selbst aktiv zu werden, sei es auch noch so ein kleiner Beitrag. Melati führt authentisch durch die Geschichte, trifft ihre Gegenparts in dialogischen Gesprächen auf Augenhöhe. Erwachsene und ihre Perspektive werden bewusst komplett außen vor gelassen, was die Leistung der jungen Menschen noch mehr zur Geltung kommen lässt. Es ist klar: die Protagonist:innen sprechen direkt zu ihrem Publikum – jungen Menschen, wie sie.