Bigfoot Junior

Filmplakat: Bigfoot Junior

FBW-Pressetext

Irgendwie scheint für Adam nichts mehr richtig zu laufen. Nach der Schule lauern ihm immer wieder Jungs auf, um ihm seinen Rucksack zu klauen. Außerdem leidet er seit kurzem unter ganz merkwürdigen Wachstumsschüben. Seine Füße ragen aus den Schuhen heraus und seine Haare hören gar nicht mehr auf zu wachsen. Als Adam dann noch von seiner Mutter erfährt, dass sein Vater, den er bisher immer für tot hielt, noch am Leben ist, beschließt er, von zu Hause abzuhauen, um ihn zu suchen. Doch was ihn dort erwartet, kann Adam kaum glauben: Sein Vater ist Bigfoot und wird von einem skrupellosen Geschäftsmann gejagt, der Adams Vater für die Produktion von Haarwuchsmittel benutzen will. Adam weiß, dass sein Vater nun seine Hilfe braucht. Und zusammen mit vielen tierischen Freunden aus dem Wald nehmen sie den Kampf gegen den Schurken auf. BIGFOOT JUNIOR, der neue Film von Ben Stassen, überzeugt als kurzweilige Unterhaltung für die ganze Familie. Ob Adams Mutter und Vater, die vielen lustigen Bewohner des Waldes oder auch der böse Oberschurke und die Schulbullys – alle Figuren sind liebevoll gezeichnet. Und allen voran ist Adam, der sich nicht nur mit seiner geerbten Identität als Bigfoot Junior, sondern auch mit vielen typischen Teenager-Problemen herumschlagen muss, wie geschaffen als Identifikationsfigur für die junge Zielgruppe. Dazu passend ist auch die Synchronbesetzung mit Lukas Rieger („The Voice Kids“) gewählt. Dass Mensch und Tier zusammenhalten, um eine große Firma aufzuhalten und dass die Familie immer füreinander einsteht, sind wichtige Botschaften, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen und der Zielgruppe mit Witz und Herz vermittelt werden. BIGFOOT JUNIOR ist nach SAMMYS ABENTEUER, DAS MAGISCHE HAUS und ROBINSON CRUSOE der nächste gelungene Kinospaß vom belgischen Animationsstudio nWave und Regisseur Ben Stassen.

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Abenteuerfilm; Kinder-/Jugendfilm
Regie:Ben Stassen; Jeremy Degruson
Drehbuch:Bob Barlen; Callan Brunker
Kamera:Jeremy Degruson; Ben Stassen
Musik:Puggy
Webseite:;
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Länge:91 Minuten
Kinostart:17.08.2017
Verleih:Studiocanal
Produktion: nWave Pictures, StudioCanal; Illuminata Pictures; Waterman Entertainment;

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll verliehen.

Wer hat noch nie davon geträumt ein Superheld zu sein. Für Adam erfüllt sich dieser Traum eines Tages, anders, als gedacht. Adam wird nicht zu Spider-, Bat- oder Superman, sondern zu einem Bigfoot, jenem sonderlich-haarig-riesenfüßigen Wesen der US-amerikanischen Wälder, dem besondere Kräfte nachgesagt werden.
Der belgische Animationsfilm BIGFOOT JUNIOR erzählt die Geschichte des 13-jährigen Adam. An seiner Schule wird dieser von fiesen Mitschülern verprügelt und vom Rest der Schüler gemieden. Nur Zuhause fühlt er sich sicher, bei seiner alleinerziehenden Mutter, die alles für ihn tut. Eines Tages aber findet er heraus, dass sein tot geglaubter Vater noch am Leben ist.
Animationsfilme aus Europa haben es schwer neben den Giganten Disney und DreamWorks zu bestehen. Umso besser, wenn dennoch versucht wird auf dem Gebiet Fuß zu fassen. BIGFOOT JUNIOR setzt dabei auf bewährte US-amerikanische Konzepte, auf die Heilkräfte einer Familie, auf bitterböse Schurken, auf Action und auf gute Animation. Belgisch am Film scheint einzig eine Keksdose, in dem Protagonist Adam eines Tages Briefe seines Vaters findet. Dieses geringe Selbstvertrauen in die europäische Kultur bedauert die Jury, kann es aber vor dem Hintergrund der Anpassung an den bestehenden Markt nachvollziehen.
Als Adam seinen Vater im Wald aufspürt, erfährt er dessen Geschichte. Auch der ist ein Bigfoot und als solcher wird er gejagt. Nicht wegen seines Aussehens oder seiner Kräfte, sondern wegen des Geheimnisses seiner ewig nachwachsenden Haare ist er das Ziel skrupelloser Menschen. Ein Pharmaunternehmen will Geld damit verdienen und hat sogar einst Adams Familie aufs Spiel gesetzt. In der Diskussion war die Jury zunächst ein wenig ratlos, warum ausgerechnet das Haarmotiv gewählt wurde. Es erschien ihr zu beliebig, zumal Kinder im Zielgruppenalter selten über Haarausfall klagen dürften. Positiv fiel ihr Adams erste Selbsterfahrung als junger Bigfoot auf. Im Wald, bei seinem Vater, erlebt der Junge Freiheit, Abenteuer und ein allmähliches Über-Sich-Hinauswachsen. Hier hat der Film eindeutig seine Stärken. Zusammen mit den passend verwendeten Geräuschen wirkt das gerade in 3D sehr authentisch und ist für kleine und auch große Kinogänger gut nachvollziehbar.
Sicherlich wird BIGFOOT JUNIOR als Familienfilm fungieren. Sidekicks für Erwachsene, wie eine ziemlich schräge Diner-Bedienung oder ein arg brünstiges Versuchskaninchen lassen kaum einen anderen Schluss zu. Allerdings punkten die meisten Ideen definitiv nur bei Sechs- bis Achtjährigen, etwas ältere Zuschauer dürften sich etwas langweilen. Es war daher sicherlich kein schlechter Schachzug den „deutschen Justin Bieber“ Lukas Rieger als Synchronstimme gewinnen zu können.
Im Verlauf des Films gerät Adams Vater wieder in die Fänge der Pharmaindustrie, aus denen ihn Adam befreien will. Mit geändertem Setting gewinnt der Film zwar an Schnelligkeit, verliert aber ein bisschen an Originalität. Hier hätte sich die Jury weniger Routine, dafür größere Kreativität erhofft, um BIGFOOT JUNIOR vor den stereotypen Produkten des Animationsuniversums herauszuheben.