Big trouble in little China
Jurybegründung
Dieses positive ergebnis ist als Anerkennung gedacht für die souveräne Technik, mit der der Film brilliert, für seine Tricks, seine optischen Glanzleistungen, für die Virtuosität, mit der die Kampfszenen angelegt und ausgespielt wurden, zugleich auch als Anerkennung für das unübersehbare Talent des Cutters, dem zu verdanken ist, daß Spannung aufkommt; kurzum: alles Äußerliche, visuell Kulinarische, das perfekte Handwerk im weitesten Sinn verdient die Einstufung in eine höhere Kategorie filmischer Qualität.Dagegen sieht sich der bewertungsausschuß außerstande, die märchenhafte Story, deren phantasievolle Aufarbeitung mit Science-fiction nicht verwechselt werden darf, wie auch immer zu bewerten. Die Simplizität der Handlung, in der Ansätze von Humor und Ironie durchaus zu bemerken sind, läßt die Regie auf weite Strecken ins turbulente Leere laufen; die wirklich guten einfälle, mit denen das Genre wohltuend sich selbst parodiert, werden von Action-Szenen erdrückt, die sich in Wiederholungen erschöpfen und damit zum Selbstzweck werden. An Klamauk, der sich schließlich kaum noch steigern läßt, ist kein Mangel. Doch je mehr Gags und Horrorfiguren in die dramaturgische Schlacht geschickt werden, desto schneller lassen Interesse und Aufnahmebereitschaft des Zuschauers nach. Daß der Regisseur sein Handwerk beherrscht, müßte er nicht unbedingt in jeder Einstellung demonstrieren wollen. Die Erwartungen, die John Carpenter mit früheren Filmen geweckt hat, bleiben hinter dem Anspruch zurück: Ein bißchen weniger big trouble wäre in little China mehr gewesen.
Filminfos
Gattung: | Spielfilm; Actionfilm; Abenteuerfilm |
---|---|
Regie: | John Carpenter |
Darsteller: | Kurt Russell; Kim Cattrall; Dennis Dun |
Drehbuch: | Gary Goldman |
Kamera: | Dean Cundey |
Schnitt: | Steve Mirkovich |
Musik: | John Carpenter |
Länge: | 100 Minuten |
Kinostart: | 18.09.1986 |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Dieses positive ergebnis ist als Anerkennung gedacht für die souveräne Technik, mit der der Film brilliert, für seine Tricks, seine optischen Glanzleistungen, für die Virtuosität, mit der die Kampfszenen angelegt und ausgespielt wurden, zugleich auch als Anerkennung für das unübersehbare Talent des Cutters, dem zu verdanken ist, daß Spannung aufkommt; kurzum: alles Äußerliche, visuell Kulinarische, das perfekte Handwerk im weitesten Sinn verdient die Einstufung in eine höhere Kategorie filmischer Qualität.Dagegen sieht sich der bewertungsausschuß außerstande, die märchenhafte Story, deren phantasievolle Aufarbeitung mit Science-fiction nicht verwechselt werden darf, wie auch immer zu bewerten. Die Simplizität der Handlung, in der Ansätze von Humor und Ironie durchaus zu bemerken sind, läßt die Regie auf weite Strecken ins turbulente Leere laufen; die wirklich guten einfälle, mit denen das Genre wohltuend sich selbst parodiert, werden von Action-Szenen erdrückt, die sich in Wiederholungen erschöpfen und damit zum Selbstzweck werden. An Klamauk, der sich schließlich kaum noch steigern läßt, ist kein Mangel. Doch je mehr Gags und Horrorfiguren in die dramaturgische Schlacht geschickt werden, desto schneller lassen Interesse und Aufnahmebereitschaft des Zuschauers nach. Daß der Regisseur sein Handwerk beherrscht, müßte er nicht unbedingt in jeder Einstellung demonstrieren wollen. Die Erwartungen, die John Carpenter mit früheren Filmen geweckt hat, bleiben hinter dem Anspruch zurück: Ein bißchen weniger big trouble wäre in little China mehr gewesen.