Betty und ihre Schwestern

Kinostart: 18.05.95
1994
Filmplakat: Betty und ihre Schwestern

Kurzbeschreibung

Eingebunden in gesellschaftliche Konventionen und von ihrer Mutter liebevoll umsorgt wachsen vier Schwestern in Amerika Ende des 19. Jahrhunderts auf und versuchen als Erwachsene eigene (bzw. vorgegebene) Wege zu gehen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Gillian Armstrong
Darsteller:Susan Sarandon; Trini Alvarado; Gabriel Byrne; Samantha Mathis; Winona Ryder; John Neville; Claire Danes; Kirsten Dunst; Christian Bale; Eric Stoltz
Drehbuch:Robin Swicord
Buchvorlage:Louisa May Alcott
Kamera:Geoffrey Simpson
Musik:Thomas Newman
Länge:118 Minuten
Kinostart:18.05.1995
Verleih:Columbia
Produktion: Columbia Pictures Industries
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wohltemperiert wechseln Freud und Leid in einem Vier-Mädelhaus zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges. Wohlwollend schildert der familienbetonte Film das Heranwachsen von vier jungen Damen zwischen Scharlachfieber und Heiratsanträgen, Armenspeisung und aufblühenden künstlerischen Ambitionen.

Zarte Anfänge - aber eben nur Anfänge - der Emanzipation zu Zeiten, als die Frauen noch kein Wahlrecht hatten, zeichnet der Film durchaus anschaulich. Dichte Szenen aber, wie jene zwischen Josephine und dem deutschen Philosophen Friedrich auf dem Schnürboden der Opernbühne gelingen der etwas statuarischen Inszenierung keineswegs durchgängig. Teilweise zeigte sich er Ausschuss irritiert von der Ambivalenz des Films zwischen auf Distanz haltender Erzählweise und einzelnen gefühlsbetonten Szenen sowie dem mitunter überdeutlichen Symbolismus, etwa in der Umsetzung der "Sehnsucht nach Verwandlung" und in den Essens-Szenen.

Die (zweite) Verfilmung des Erfolgsromans "Little Women" von 1868 ist aber insgesamt künstlerisch gelungen, handwerklich solide und sorgfältig, atmosphärisch dicht, die Ausstattung üppig und die Darstellerinnen agieren hervorragend.