BETONgeflüster

Filmplakat: BETONgeflüster

Kurzbeschreibung

Eine mittelalterliche Sage und das surrealistische Spiel in einer Chatgruppe lassen eine Kreatur Gestalt annehmen, die ihre Spuren durch die Großstadt zieht. Im Verlauf der Handlung gewinnt das urbane Umfeld zunehmend an Bedeutung, so dass soziale und politische Themen die Entwicklung der Geschichte beeinflussen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Jannis Lenz
Darsteller:Nancy Mensah-Offei; Anja Burghardt; Kamel Jirjawi; Olivia Hild; Akino Distelberger; Dolly Lewis Béla Baptiste; Hanna Berger
Drehbuch:Jannis Lenz
Kamera:Patrick Wally
Schnitt:Ygor Gama
Musik:Thomas Höhl
Webseite:refreshingfilms.com;
Länge:12 Minuten
Verleih:Lemonade Films
Produktion: Ocean Pictures Filmproduktion Roland Fischer
FSK:12
Förderer:MFG Baden-Württemberg; FFA; BKM; Kulturbüro Konstanz

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der experimentelle Kurzfilm BETONGEFLÜSTER in der Regie von Jannis Lenz erforscht die ‚Basilisken-Legende‘ in Wien und setzt sich dabei spielerisch mit der Entstehung von urbanen Mythen auseinander. Der Basilisk selbst ist, so der Mysthos, ein sagenumwobenes Mischwesen, dessen bloßer Anblick vor Schreck zum Tode führen kann.

Für die Jury ist BETONGEFLÜSTER ein anspruchsvoller Essay-Film, der zwischen Realität und Fantasie, zwischen Dokumentarischem und Fiktion, zwischen Spiel und scheinbarer Wirklichkeit changiert.

Der Film erzählt die mittelalterliche Sage vom Tod einer Bäckersmagd in Angesicht des Basilisken in verrätselten, starken und oft poetischen Bildern. Kontrastiert wird das Ganze mit Straßenszenen aus dem heutigen Wien. Ein sehr interessantes Moment stellt für die Jury die Sequenz auf der Brücke dar, als eine Frau dort die Geschichte in Gebärdensprache darbietet, ohne dass ihre Erzählung ‚übersetzt‘ oder untertitelt wird. Die Zuschauenden können sich lediglich auf das einlassen, was sie visuell erfassen – den Kontext müssen sie sich selbst schaffen. Für die Jury ein ergreifendes Momentum, weil wir, die Hörenden, nichts verstehen und plötzlich spüren, wie es im Regelfall gehörlosen Menschen ergeht.

Auch wenn die Jury den Ansatz der oben geschilderten Erzählebenen lobt, so sieht sie keine unbedingte Motivation, die beiden Erzählebenen miteinander verbinden zu wollen. Das Kryptische, das Rätselhafte des Films bekommt, so die Ansicht der Jury, ein leicht didaktisches Moment, und enthält gleichsam eine Aufforderung an die Zuschauer, sich anzustrengen, um die Botschaft des Films auch wirklich zu erfassen. Gelingt dies nicht, bleibt der Zugang zur Rezeption verwehrt.