Bertolt Brecht - Liebe, Revolution und andere gefährliche Sachen

Filmplakat: Bertolt Brecht - Liebe, Revolution und andere gefährliche Sachen

Kurzbeschreibung

Dokumentarfilm-Essay über Bertolt Brecht, eine fragmentarische
Spurensuche und Entdeckungsreise ins Innere einer
widersprüchlichen Persönlichkeit.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Dokumentarfilm
Regie:Jutta Brückner; Kaj Holmberg
Darsteller:Peter Buchholz; Jürgen Hentsch; Hanne Hiob
Drehbuch:Jutta Brückner; Kaj Holmberg
Kamera:Jyrki Arnikari; Claus Gottschall
Schnitt:Salar Ghazi
Länge:99 Minuten
Kinostart:26.02.1998
Verleih:Progress
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Top Story Filmpoduktion; Goethe Institut; Arte; Kinoproductions OY; Athenafilm; Film Forum;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In einer Collage aus Dokumenten und Interviews, verbunden durch
fiktive Szenen und eingebettet in eine Rahmenhandlung versucht
die Regisseurin, dem Menschen BB nahezukommen und den "anderen
Brecht" zu zeigen. Dabei nähert sie sich dem Gegenstand ihrer
Untersuchung aus verschiedenen Blickwinkeln, montiert geschickt
die vier Kapitel ihres Films, teilt Fakten mit und drängt dem
Zuschauer aber keine Antworten auf. Vieles wird angedeutet, aus
mehrfacher Perspektive ausgeleuchtet und in der Wertung offen
gelassen. Der Zuschauer mag sich sein eigenes Urteil bilden.

Der Film sieht seinen Protagonisten durchaus kritisch, doch ohne
die ausgesprochene Absicht, ihn zu demontieren oder zu
desavouieren. Diese Anordnung des Materials spricht an,
vermittelt eine neue Sicht auf BB und ist hoch informativ. Der
Gesamteindruck wird jedoch durch die unbeholfene Rahmenhandlung
und die Spielszenen beeinträchtigt. Die Figur des Brecht-Suchers
erscheint mit Peter Buchholz fehlbesetzt und kann dadurch nicht
zur Identifikationsfigur für den Zuschauer werden. Seine Reise zu
"Brecht-Orten" in vielen Ländern wirkt mitunter peinlich
überinszeniert. Die Rahmenhandlung verspricht, im Brecht'schen
Sinne Einblicke in den Produktionsprozeß zu geben, tut eben dies
aber nicht. Diese Mängel schmälern jedoch nicht den
Informationswert des Films, der damit insgesamt ein Prädikat
verdient hat.