Begegnungen

Kinostart: 14.04.94
1993
Filmplakat: Begegnungen

Kurzbeschreibung

Erfolgreicher Architekt kann sich zwischen Ehefrau und neuer Partnerin nicht entscheiden.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Mark Rydell
Darsteller:Richard Gere; Martin Landau; Sharon Stone; Lolita Davidovich; David Selby; Jennifer Morrison
Drehbuch:David Rayfiel; Marshall Brickman
Kamera:Vilmos Zsigmond
Musik:James Newton Howard
Länge:99 Minuten
Kinostart:14.04.1994
Verleih:Universal
Produktion: Paramount Pictures Corporation
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Claude Sautets französischer Filmklassiker DIE DINGE DES LEBENS lieferte nur das Grundgerüst - die Konstellation der Figuren - für einen neuen Film mit veränderter und aktualisierter Handlung: Ein erfolgreicher Architekt kann sich nicht zwischen seiner karriereorientierten, scheinbar gefühllosen Ehefrau und seiner Geliebten entscheiden. Zum Zeitpunkt seines endgültigen Entschlusses beendet ein Unfall sein Leben.

Der Bewertungsausschuss anerkennt zwar die handwerkliche perfekte Machart (Kamera, Schnitt, Musik, Darstellerleistungen, Ausstattung) des Films, zeigt sich aber auch mehrheitlich enttäuscht darüber, dass der emotionale Funken vom Film nicht auf den Zuschauer überspringt.

Die kalte Ästhetik, die von der Lebensweise der Personen und der Ausstattung ausgeht, versprerrt den inneren Zugang zur Handlung und zur Identifikation mit den Protagonisten. Eine zu leidenschaftslose Inszenierung strahlt überwiegend nur Kälte aus. Dass der Ausgang der Geschichte und die Konstellation der drei Hauptfiguren sich schon nach kurzer Zeit dem Publikum vermittelt, die Streiflichter aus dem Leben des Architekten mit den beiden Frauen in Rückblenden erzählt werden, trägt überdies nicht zu einem besonders ausgeprägten Spannungsbogen bei.

Sharon Stone spielt leidenschaftlich und überzeugend die Rolle der Ehefrau, routiniert gut auch Richard Gere. Eine offensichtliche Fehlbesetzung ist Lolita Davidovich. Als Gegenpart zu Sharon Stone bietet gerae sie nicht, was sie ausstrahlen sollte. Das Drehbuch gibt der Figur der Geliebten auch keine große Gelegenheit zur Entwicklung.

Trotz aller Einwände konnte sich der Bewertungsausschuss bei gleichzeitiger Anerkennung der filmischen Gesamtleistung mehrheitlich für ein Prädikat aussprechen.