Beaumarchais - Der Unverschämte
Kurzbeschreibung
Geschichte des vielseitig begabten Erfinders, Autors, Glücksritters und Frauenhelden Beaumarchais (1732-99), der sich auch als Waffenhändler, Agent und Politiker betätigte - ein ungewöhnlicher, aber umstrittener Erfolgsmensch.Filminfos
Gattung: | Geschichtsfilm; Spielfilm |
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Regie: | Edouard Molinaro |
Darsteller: | Fabrice Luchini; Manuel Blanc; Sandrine Kiberlain |
Drehbuch: | Edouard Molinaro; Jean-Claude Brisville |
Buchvorlage: | Sacha Guitry |
Kamera: | Michael Epp |
Schnitt: | Véronique Parnet |
Musik: | Jean-Claude Petit |
Länge: | 100 Minuten |
Kinostart: | 07.11.1996 |
Verleih: | Nil Film Art & Entertainment; |
Produktion: | Téléma, Levallois, Téléma, Levallois Le Studio Canal Plus/France 2 Cinéma/France 3 Cinéma, Paris |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Edouard Molinaro - einer der großen Regisseure des französischen Films - nahm sich einer der schillerndsten Figuren des vorrevolutionären Frankreichs Ende des 18. Jahrhunderts an:Beaumarchais, ehemaliger Uhrmacher, dann Politiker, Agent, Waffenhändler und vom Volk - wegen seiner revolutionären Denk- und Schreibweise - gefeierter Autor von Theaterstücken.
So widersprüchlich die damalige Zeit in ihren sozialen Gegensätzen, ihrer übersteigerten Bedeutung von höfischer Galanterie, Adelsdünkel und politischem Intrigenspiel war, so wandlungsfähig und unberechenbar zeigt sich hier die Figur des Beaumarchais, mit heiter-verspielten, wie später auch tiefgründig-geistreichen und ernsthaften Zügen. Das politische und gesellschaftliche Ränkespiel bei Hof ist mit leichter Ironie und pikantem Sprachwitz in Szene gesetzt. Eine Spannung haltende Dramaturgie wird durch die gute Montage unterstützt. Die Ausstattung - Decor, Maske und Kostüme - ist vom Feinsten und wird von einer variationsreichen, bewegungsfreudigen Kamera gekonnt ins Bild gesetzt.
Spürbar ist die Unmittelbarkeit der Darstellung von Literatur und Theater in ihrer damaligen Wirkung auf das Publikum. Schön auch die Herausstellung der besonderen Rolle der Frau in einer von Männern dominierten Gesellschaft.
Hinreißend ist die Besetzung: Fabrice Luchini kann nicht nur als vielseitig-widersprüchliche Persönlichkeit, sondern auch als für Frauen unwiderstehlicher Mann überzeugen. Alle weiteren Rollen, vor allem auch die weiblichen, sind glänzend besetzt und gespielt. Dies gilt selbstverständlich auch für die Auftritte so legendärer Mimen wie Michel Piccoli oder Jean-Claude Brialy.