Filminfos
Gattung: | Komödie |
---|---|
Regie: | Whit Stillman |
Darsteller: | Thomas Gibson; Francis Creighton; Helena Schmied; Nuria Badia; Pep Munne; Tushka Bergen; Christopher Eigeman; Taylor Nichols; Mira Sorvino; Jack Gilpin |
Drehbuch: | Whit Stillman |
Kamera: | John A. Thomas |
Musik: | Mark Suozzo |
Länge: | 101 Minuten |
Kinostart: | 01.06.1995 |
Verleih: | Concorde |
Produktion: | Castle Rock Entertainment |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
In den 80er Jahren, nach Beendigung des kalten Krieges, erfreuen sich in Spanien die Amerikaner keiner großen Sympathien, und es bedarf nur eines polemischen Zeitungsartikels, um Emotionen in Attentate umzusetzen. Darunter zu leiden hat ein in Barcelona residierender amerikanischer Geschäftsmann, noch mehr jedoch sein Cousin, ein Marine-Offizier, der mit provozierenden Auftritten für Unwillen nicht nur bei den Einheimischen sorgt.Es ist eine Zeit des Umbruchs, in der zwei grundverschiedene Gesellschafts-Temperamente aufeinandertreffen und argwöhnisch einander mißverstehen. Natürlich laufen die Kontakte über zwischenmenschliche Beziehungen, aber auch diese reißen ab, wenn von welcher Seite auch immer, Konsequenzen verlangt werden. Da es fast nie zu klärenden Aussprachen kommt, fühlt sich der Zuschauer bald in einem Zustand latenter Spannung versetzt, verbunden mit einem Gefühl von Unsicherheit, und diesen Zustand verdankt er dem intelligenten Drehbuch und der klugen Regie, die auch wohl nichts anderes beabsichtigten.
Dennoch ist zu beanstanden, daß eine überbordende Verbalinformation, zusätzlich strapaziert durch die Off-Erzählung, die Aufmerksamkeit des Zuschauers stärker in Anspruch nimmt als dem filmischen Erlebnis gut tut. Nicht von den Bildern kommt ihm Aufklärung, sondern überwiegend literarisch vom Dialog, und deshalb bleibt auch die Stadt Barcelona als weitgehend unverbrauchter Schauplatz leider im Hintergrund.
Fazit: Ein anspruchsvoller Film, der zeitgeschichtliche Kenntnisse wünschenswert erscheinen läßt und Verständnis für die Kompliziertheit des Zusammenlebens unterschiedlicher Völker voraussetzt. Auch, um dieses Verständnis zu unterstützen, entschloß sich der Bewertungsausschuß zur Vergabe eines Prädikates.