Bana Bak - Schau mich an
FBW-Pressetext
Dieser spannend erzählte Dokumentarfilm handelt vom Leben lesbischer Frauen in der Türkei. Die Kamera begleitet eine junge, türkische Regisseurin, die sich seit vielen Jahren für die Rechte von Lesben einsetzt und nun Frauenportraits für eine Fotoausstellung vorbereitet. Dabei lernen wir nicht nur die unterschiedlichsten Frauenschicksale kennen. Der Film gewährt auch interessante Einblicke in eine von Religion, Tradition und Männern dominierte Welt. Eine wichtige und gelungene Dokumentation.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Ayla Gottschlich |
Darsteller: | Nevruz Ebru Aksu; Müslüm; Babas |
Drehbuch: | Ayla Gottschlich |
Länge: | 60 Minuten |
Verleih: | Filmakademie Baden-Württemberg |
Produktion: | Filmakademie Baden-Württemberg GmbH |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Die Gleichberechtigung der Frau, Stellung und Rechte von Schwulen und lesbischen Frauen in unserer Gesellschaft: keine großen Kampfthemen mehr.In der Welt des Islams aber noch Tabuthemen und selbst in der schon zumindest in Großstädten liberalisierten Türkei, in der Trennung von Privatem und Öffentlichem aber noch groß geschrieben wird, ist Homosexualität zwar nicht mehr strafbar, aber weit entfernt von einer öffentlichen Anerkennung.
Es ist ein großes Verdienst der Regisseurin Ayla Gottschlich und Produzentin Aysel Yilmaz, sich dieses Themas in der Türkei anzunehmen. Ein Glücksfall war es, in der Person der jungen Fotografin Nevruz, die in Istanbul lebt, eine Frau gefunden zu haben, die seit Jahren für ihre Rechte als Lesbe in der Öffentlichkeit kämpft.
Der Film zeigt, wie die Regisseurin ein sehr schönes und von Vertrauen geprägtes Verhältnis zu der Protagonistin aufbaut, die mutig und selbstbewusst über ihre Probleme in der Familie berichtet und Einblicke in eine von Religion, Tradition und Männern dominierten Welt bietet. Eine Frau, die ebenso couragiert ihrem Beruf als talentierte Fotografin nachgeht.
Eine schöne Kameraführung bei Nah- und Panoramaaufnahmen mit interessanten Blickwinkeln, eine präzise Montage und die angemessene musikalische Begleitung (nicht folkloristisch!) sind weitere positive Merkmale dieser wichtigen und gelungenen Dokumentation.