Asphaltflimmern

Kinostart: 18.01.96
1994
Filmplakat: Asphaltflimmern

Kurzbeschreibung

Zwei halbwüchsige Autodiebe auf der Flucht vor der Polizei bilden eine unfreiwillige Solidargemeinschaft mit eienr jungen Frau, halten sich mit "Brüchen" und kleinen Gaunereien über Wasser und entdecken in gestohlenen Autos die neuen Bundesländer.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Spielfilm; Roadmovie
Regie:Johannes Hebendanz
Darsteller:Thorsten Schätz; Fati Sengül; Oda Pretschner
Kamera:Peter Joachim Krause
Schnitt:Johannes Hebendanz; Bruno Knoche
Musik:Wolfgang von Henko
Länge:81 Minuten
Kinostart:18.01.1996
Produktion: Knoche, Bruno, Film GmbH, Hamburg, Hamburg im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens, Mainz

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Inszenierung lebt von dem Spiel der Darsteller, die ausgeprägte Charaktere sind. Gena, der kleinste, aber erwachsenste, hat noch den Traum, Lehrer zu werden, Micka, der scheinbar Coole, der Millionär werden will und weiß, daß er es nicht schafft und Philippa, die mit einer geklauten Madonna untewegs ist. Sie leben nicht von gestern und nicht für das Morgen, es zählt nur der Augenblick und der wird nicht von ihnen bestimmt. Da außer Gena keiner ein Ziel hat, schließen sich die anderen beiden ihm an. Mit Tricks und Kniffs besorgen sie sich Autos, um voranzukommen, während sich ihr Verhältnis zueinander entwickelt und sie aus einzelnen "Kämpfern" eine Gemeinschaft werden.

Die Dialoge sind präzise und gut, stimmen in Timing und unterstützen die Zeichnung der unterschiedlichen Eigenarten. Die Inszenierung versteht es, die eingestreuten Erlebnisse und Begebenheiten überwiegend überraschend und schlüssig zu gestalten. Mit Ausnahme der übertrieben wirkenden und den Film aus der Balance bringenden Stationen des abgebrannten Flüchtlingsheimes, des ausländerfeindlichen Tankwarts und der hysterischen Leiterin des Flüchtlingsheimes. In diesen Episoden verfehlt der Film seine bis dahin eingehaltene Leichtigkeit, die dem Zuschauer auch ein kleines Stück Realität mitliefert.

Sehr gut gefallen hat die Begegnung mit dem Rotarmisten, der dabei seinen Lastwagen samt Wohnungseinrichtung verliert. Insgesamt hat der Film Schwung. Für eine Fernsehauftragsproduktion ist er sehr aufwendig gestaltet. Ein kleiner Film, dessen Ende offen bleibt.