Arlington Road

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Verschiedene Terroranschläge mit Bombenexpolosionen, scheinbar
vorwiegend durch Einzelpersonen ausgelöst - oft von bis dato
unbescholtenen US-Bürgern, die sich in ihrer Freiheit
eingeschränkt oder durch Institutionen zu Unrecht behandelt
fühlten, gaben den realen Hintergrund für diese fiktive
Geschichte.

Der Film vermittelt dann auch die konkrete Botschaft: "Vertraue
keinem, auch nicht deinem nächsten Nachbarn und sei immer auf der
Hut."

"Arlington Road" besticht durch sein außergewöhnlich
detailgenaues und raffiniertes Drehbuch, das mit einer extrem
langen Exposition auf einen Spannungsbogen hinarbeitet, der den
Zuschauer schließlich in fast ohnmächtige Aggression entläßt.
Diese lange Exposition, mit vielen zum Teil verwirrenden
Einzelgeschichten, die den Zuschauer lange im dunkeln halten, ist
zum Verständnis der Hintergründe der Story aber notwendig. So ist
man im ungewissen, ob Professor Faraday mit Paranoia gestraft ist
- selbst seine Freundin verstärkt diesen Eindruck noch -, oder ob
der fürsorgliche, überhöfliche Nachbar zu Unrecht terroristischer
Verdächtigungen ausgesetzt ist.

Das hervorragende Spiel vor allem vom Tim Robbins, Jeff Bridges
sowie Joan Cusack als Frau mit chamäleonhaften Zügen verstärkt
das Wechselbad von Ungewißheit und Verdachtsmomenten und steigert
somit zusätzlich die Spannung. Kamera, Musik und Montage sind von
bewährter Perfektion in diesem sicher inszenierten
Spannungsthriller.