Anna und der Soldat

Kurzbeschreibung

Als traumatisierte Überlebende eines Massakers, das deutsche Soldaten an italienischen Bergbewohnern verübt haben, erhält Anna Jahre später unerwartet Gelegenheit zur Rache...
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Sören Hüper; Christian Prettin
Drehbuch:Sören Hüper; Christian Prettin
Länge:10 Minuten
Produktion: Honnom Film, Sören Hüper & Christian Prettin GbR
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Alpträume , die sie mit Kohlestift zu Papier bringt, plagen Anna bei Nacht. Als einzige Überlebende eines Massakers, das deutsche Soldaten 1944 an den Bewohnern einer kleinen italienischen Bergsiedlung verübt haben, bekommt sie fünf Jahre später überraschenden „Besuch“ und die Gelegenheit zur Rache...

Ohne Dialoge und nur mit einem kurzen Verweis im Off auf das schmerzvolle Geschehen, vertraut der Film auf die Kraft der Bilder einer einfühlsamen Kamera. Eine Kamera, die sich auf die Gesichter der Protagonisten konzentrieren darf, die im Streifen von Details dem Zuschauer viel erzählt, und auch schöne Perspektiven bietet, wie der Blick Annas vom Turm auf den herankommenden Mann. Stimmig und unaufdringlich sind Ausstattung und musikalische Untermalung. Stark ist das Spiel von Pheline Roggan, die als Anna glaubhaft schmerzliche Verletztheit, Wut und Rachegefühle und die Erkenntnis des Abschiednehmens von einer grausamen Vergangenheit mit minimaler Mimik und kleinen Gesten spürbar werden läßt. Ein gelungener kleiner Film mit starken Momenten, der einem präzisen Drehbuch mit guter Dramaturgie vertrauen durfte.