ANNA - A Tale for Tomorrow

Filmplakat: ANNA - A Tale for Tomorrow

FBW-Pressetext

Anna ist 16 Jahre alt. Im Schlaf wird sie von alptraumhaften Visionen einer durch Klimakatastrophen und Kriege zerstörten Zukunft geplagt. Eines Tages wacht sie im Jahr 2082 auf – und ihre schlimmsten Albträume sind wahr geworden. Die Welt ist eine andere. Doch ist wirklich schon alles zu spät? Oder gibt es noch eine Chance für unseren Planeten? Aus dem Thema der globalen Klimakrise und dem Aufbäumen der jungen Generation machen das Team um Regisseur Jonathan B. Behr, Drehbuchautor:innen Maj Weidlich und Simon M. Schulz, sowie die Producerinnen Christina Honig und Merle Lola Millingen ein dystopisches Endzeit-Abenteuer.Doch das fantastische Setting, das hohe Erzähltempo und die rasante Action im Showdown stehen nicht diametral entgegengesetzt zur wichtigen Botschaft der Geschichte. Denn die Kämpferin Anna schafft es, durch ihre Handlungen und ihren Mut viele Menschen mitzureißen. Und so nicht nur in der fiktiven Zukunft die Hoffnung aufrechtzuerhalten, dass wir alle noch etwas tun können. Ein ambitionierter und inspirierender Kurzspielfilm, gerade auch für das jüngere Publikum.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm; Abenteuerfilm; Fiction; Romanverfilmung
Regie:Jonathan B. Behr
Darsteller:Hanne Klee Kjølmoen; Antonie Jasmin Salburg; Ulrike Johannson; Atheer Adel; Abel Alechenu
Drehbuch:Maj Weidlich; Simon M. Schulz
Buchvorlage:Jostein Gaarder
Kamera:Philip Müller
Schnitt:Felix Karte
Musik:Peter Albrecht
Webseite:tales-for-tomorrow.de;
Länge:39 Minuten
Verleih:Filmakademie Baden-Württemberg
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH
Förderer:FFA; BKM; MDM; SLM

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Zukunftserzählungen, die sich vom üblichen dystopischen Einerlei unterscheiden, sind in der Filmbranche gerne gesehen, doch scheint ihre Entwicklung gerade in von apokalyptischem Zweifel geprägten Krisenzeiten eine große Herausforderung darzustellen. Oft wird auf das Bewährte zurückgegriffen und landet letztlich doch wieder bei der Dystopie. Im Kurzfilm wäre es denkbar, dass die größere künstlerische Freiheit auch mehr Potential für originelle Variationen freisetzt.

Dies ist in ANNA - A TALE FROM TOMORROW erfreulicherweise weitestgehend der Fall und es ist dabei erstaunlich wie professionell und hochwertig die Production Values diese eher mittellangen als kurzen Films sind. Für die Erzählökonomie ist ein mittellanger nicht immer vorteilhaft, man könnte geneigt sein, zu viel hineinzupacken. Das ist in Jonathan B. Behrs Film auch durchaus der Fall. In knapp 40 Minuten wird ein actionreicher Climate Fiction-Zeitreise-Abenteuerfilm erzählt, der auf Jostein Gaarders Jungendroman "2084 - Noras Welt" basiert.

Für das Drehbuch wurde alles erklärende aus dem Text getilgt. Dabei herausgekommen, ist ein in jeder Hinsicht perfekt gemachter, aufwändig produzierter Unterhaltungsfilm, der es aber auch nicht an Tiefe zu seinem Gegenstand, dem Klimawandel, vermissen lässt. Das Zeitreise-Motiv wird dem Science-Fiction Genre gemäß ansprechend verarbeitet. Die dadurch entstehenden Welten sind weder vordergründig dystopisch noch utopisch, sondern eher realistisch zu nennen. Es geht düster, aber auch nachhaltig zu, wenn etwa Schrott repariert wird. Das Schauspiel ist durch die Bank überzeugend. Als junge Frau der Tat (einmal sagt sie, sie tue das alles, weil sie es tun muss) ist die Protagonistin ein gutes role model für ein junges Publikum. Weil sie sich durch das Motiv der Zeitreise selber begegnet, können darüber hinaus weitere Publika adressiert werden.

Da es für den Film schwierig sein wird, abgesehen von Festivals im Kino zu laufen, wird die große Chance der Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildung sein. Die (finanziellen) Grundlagen dafür wurden u.a. mit einer erfolgreichen Startnext-Kampagne bereits gelegt. Nach einer kontroversen Diskussion hat die Jury dem Film das Prädikat BESONDERS WERTVOLL verliehen.