Filmplakat: animistica

Kurzbeschreibung

Organische Texturen aus dem Naturraum Mexikos werden in makroskopischer Ansicht
„abtastend“ fotografiert. Die Einzelbildfolgen morphen ineinander, wodurch die Texturen gleitend und transformierend in Bewegung geraten. Der Blick schwenkt über Wurzelgewächse, Schimmel, Fäulnis, Fell, Federn, Knochen und diverse Tierkadaver. Verwesungs- und Zersetzungsprozesse prägen das vorbeiziehende Biotop.
animistica ist ein experimenteller Animationsfilm über Natur und Tod, an der Grenze
zwischen Leblosigkeit und Lebendigkeit.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Experimentalfilm; Kurzfilm
Regie:Nikki Schuster
Drehbuch:Nikki Schuster
Kamera:Nikki Schuster
Schnitt:Nikki Schuster
Musik:nikki Schuster
Länge:6 Minuten
Verleih:sixpackfilm
Produktion: Fiesfilm - Nikki Schuster Nikki Schuster

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein unheimlicher Film, ein Film über Tod und Zersetzung, vor allem aber ein Film, der durch seine makroskopischen Perspektive wie ein Irrgarten wirkt. Für ANIMISTICA hat Nikki Schuster in Mexiko extreme Nahaufnahmen von Texturen, Gewächsen sowie Tierkadavern gemacht, und diese dann mit verschiedenen Techniken wie Morphing, Stop-Trick oder 2-D-Animation so gestaltet, dass sie eine phantastische kleine Welt zeigt, in der aus Verwesung neues Leben entsteht, und so die Grenzen zwischen dem Leblosen und dem Lebenden sich auflösen. Man erkennt zwar einzelne Ausgangsmaterialien wie Wurzeln, Fell, Knochen und Schimmel, aber eine genaue Verortung wird durch die ständigen Bewegungen und Metamorphosen unmöglich gemacht. Und diese Verunsicherung wird durch das sehr kalkuliert eingesetzte und nuancierte Sounddesign verstärkt. ANIMISTICA zeigt einen Mikrokosmos, in dem die Natur ständig zerstört und dabei Neues schafft. Eine der Stärken der Filmkunst ist es, dass sie die Zuschauer in neue, so noch nie gesehene Welten entführen kann. Und dies gelingt Nikki Schuster hier, indem sie mit einer bemerkenswerten künstlerischen Originalität ihrer materialistischen Weltsicht vom immerwährenden Vergehen und Entstehen eine Form gegeben hat. Bei diesem Film wird der Ekel zu einer ästhetischen Qualität.