Animanimusical

Filmplakat: Animanimusical

FBW-Pressetext

Alle Tiere sind auf der Bühne, um ein Musical aufzuführen. Die Betonung liegt auf „zusammen“. Doch dann grätscht der kleine freche Papagei einfach dazwischen und übertönt alle anderen. Das ist doch keine Art! Die anderen Tiere wollen doch auch singen! Den Papagei aber stört es nicht, dass seine Solo-Parts die anderen stören – oder vielleicht sogar in ihrem Schlaf weckt. Doch dann passiert etwas, was der kleine freche Vogel nicht erwartet hat. Und ihn schlagartig verstummen lässt. Mit den einzelnen Folgen der „Animanimals“-Serie, die sich in 3-4 Minuten immer einem Tier und seinem ganz eigenen Problem widmen, macht die Filmkünstlerin Julia Ocker seit vielen Jahren schon kleinste Zuschauende glücklich. Jede Folge holt die junge Zielgruppe in der eigenen Alltags- und Erlebniswelt ab, mit Situationen, die die Kinder wiedererkennen können. In ANIMANIMUSICAL vereint Ocker nun ihre tierischen Helden in einem musikalischen Ensemblespaß und lässt den frechen Papagei dabei laute Töne spucken. Das von allen Tieren gesungene, gepfiffene, gesummte und geträllerte Lied geht sofort ins Ohr. Und die in bunten Farben gestalteten Sequenzen sind altersgerecht mit angemessenem Tempo aneinandergereiht. Da hat jeder Zeit, sein Lieblingstier (wieder) zu entdecken: Der Basketball spielende Affe, der T-Rex mit den zu kurzen Händen, die Katze auf der Suche nach einem Lieblingsrezept. ANIMANIMUSICAL ist ein kunterbunter Kurzfilmspaß, der nicht nur die Kleinsten vor der Leinwand fröhlich zum Mitsingen animiert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Julia Ocker
Drehbuch:Julia Ocker
Musik:Martin Lickleder; Claudia Kaiser
Länge:3 Minuten
Produktion: Studio Film Bilder GmbH

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Sie sind wieder da: Julia Ockers zauberhaft-freche Animanimals. Diesmal wollen sie ein Musical auf die Bühne bringen. Der Fisch blubbert im Bass „4-to-the-floor“ einen Viervierteltakt, der Affe gibt die Achtel dazu, die anderen Tiere fallen ein. Eigentlich eine runde Sache, wenn ja wenn da nicht der Papagei wäre, den es immer wieder zu unabgesprochenen Soli drängt.

ANIMANIMUSICAL entführt sein Publikum in die Welt von Musik und Theater und kann ihm damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Zumindest, so gibt die Jury freimütig zu erkennen, war das bei ihr so. Auf festlich roter Bühne lässt Julia Ocker ihre lustigen Charaktere auftreten. Schweinchen und Pfau, Schaf und Ameise, Elefant und Bär… inbrünstig trällern ihre Tiere eine lustige Melodie. Aber natürlich muss dann eines aus der Reihe tanzen und sich in den Vordergrund spielen: Der Papagei ist zwar taktfest, hält sich aber weder an Melodie noch an Choreographie.

Mit Starallüren sehen sich auch schon Kinder im Kindergartenalter konfrontiert. Sie müssen lernen das auszuhalten. Julia Ockers Papagei ist nicht nur Solist, sondern auch ein wenig verhaltensauffällig. Er spielt sich, wo er nur kann, in den Vordergrund, auch wenn das die anderen Tiere richtig stinkig macht. Als ihm dann ein Missgeschick passiert und es so aussieht, als sei es um ihn geschehen, da begreifen sie, was sie an seinem flapsig-frechen Auftreten haben.

Julia Ockers Animanimals sind flippige Botschafter des Zusammenlebens. Wie in jeder Gesellschaft, so gibt es auch bei ihnen Außenseiter mit speziellen Fähigkeiten. Tiere, die sich erst beweisen müssen, um dazu zu gehören. Ohne den moralischen Zeigefinger auch nur im Ansatz zu heben, zeigen die kurzen Clips, wie wichtig es ist, Besonderheiten zu wahren. Mit ihren liebevollen, minimalistischen Strips erreicht Ocker dabei wesentlich mehr als jede reizüberflutete, fotorealistische 3D-Animation.

Ihre Figuren haben Charakter, so wie der Papagei in ANIMANIMUSICAL. Er ist schillernd und bunt und er bringt die anderen Tiere mit seinen Neckereien zur Weißglut. Doch ohne die kleinen Improvisationen des Papageis, das merken seine ‚Mittiere‘ auch, wäre das ANIMANIMUSICAL tatsächlich wesentlich weniger unterhaltsam. Und außerdem sind dessen kleine Extratouren ja auch extrem liebenswert. Nach tatsächlich nur kurzer Beratung war sich die Jury einig: Solche Botschaften mit so viel Herz, Schwung und Humor an ein junges Publikum zu tragen, muss mit dem Prädikat BESONDERS WERTVOLL ausgezeichnet werden.