Kurzbeschreibung

Der alte "Anhalter-Bahnhof" in Berlin und seine Geschichte
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Daniel Höpfner
Drehbuch:Rudi Zieglmeier
Länge:12 Minuten
Verleih:Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, Phaenomenfilm;
FSK:6
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Endzeitstimmung des Anhalter-Bahnhofs kurz vor seinem Abriss in den späten 50er Jahren wird in diesem Animationsfilm mit atmosphärisch sehr dichten Puppentrick-Sequenzen heraufbeschworen.

Eine Figur betritt das Gebäude, sie bewegt sich kaum, wirkt zum Teil wie in Trance, agiert dann aber wieder mit traumwandlerischer Sicherheit, wenn sie etwa ihre Arme so hebt und senkt, dass sie um Millimeter den gegeneinander prallenden Puffern der Wagons ausweichen.

Die leeren, schon in Verfall übergegangenen Räume wirken zugleich real und extrem stilisiert, und die Stimmen aus dem Automaten mit ihren Reminiszenzen an die Züge, die einst von diesem Bahnhof aus starteten, geben dem Film die gleiche mysteriös phantastische Wirkung wie das alte Foto, das aus dem Schlitz der Maschine fällt, und wie die vom Protagonisten erinnerten Zuggeräusche. Die Zwischentitel hingegen mit ihren etwas schwergewichtigen Formulierungen wurden in der Wirkung als etwas aufgesetzt empfunden.

Die FBW-Jury würdigt dennoch den konsequenten Stilwillen von Daniel Höpfner und die handwerkliche Umsetzung seiner Vision von diesem urbanen Mythos.