Angie

Kinostart: 16.06.94
1993
Filmplakat: Angie

Kurzbeschreibung

Eine selbstbewußte junge Frau trennt sich während ihrer Schwangerschaft von ihrem Freund, beginnt eine Affäre mit einem erfolgreichen Anwalt und begibt sich nach ihrer Niederkunft auf die Suche nach ihrer Mutter.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Komödie
Regie:Martha Coolidge
Darsteller:Stephen Rea; James Gandolfini; Geena Davis
Drehbuch:Todd Graff
Kamera:Johnny E. Jensen
Musik:Jerry Goldsmith
Länge:108 Minuten
Kinostart:16.06.1994
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Hollywood Pictures Company, Hollywood, Calif. in Zusammenarbeit mit Caravan Pictures, Hollywood, Calif.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die frauenspezifische Thematik des Films führte im Ausschuß zu einer lebhaften, zum Teil kontroversen Diskussion. Diese melodramatische Tragikomödie nimmt sich viel vor. Sie schildert den schmerzhaften Selbstfindungsprozeß einer Frau vor dem Hintergrund der sozialen und persönlichen Konflikte einer italo-amerikanischen Familie in New York. In diese Geschichte ist sehr viel, viel zu viel hineingepackt worden und - insbesondere gegen Ende des Films - überschlagen sich die Ereignisse und häufen sich die Schicksalsschläge derart, wie es wohl nur im wirklichen Leben vorkommt.

Getragen wird der Film von der großartigen darstellerischen Leistung der Geena Davis, die die eigensinnige, selbstbewußte und widersprüchliche Angie auch mit ihren Schwächen und Zweifeln differenziert darstellt. Für Angie's Suche nach der Mutter, die für ihre Selbstfindung notwendig ist, findet der Film die passenden Bilder. Sie erreicht die Mutter schließlich wie durch einen Dornentunnel.

Angie's Weg ist kein Einzelschicksal, sondern zeittypisch für Schwierigkeiten von Frauen mit ihrer Rolle als Frau, Partnerin und Mutter. Die menschlichen Beziehungen werden in ihrer Ambivalenz gezeigt. Dramatische Konflikte werden mitunter humorvoll und damit befreiend aufgelöst. Dies erscheint als gelungen. Ebenso erfreulich ist es, dass der Film Klischees vermeidet (wie z.B. den naheliegenden Ausbruch von Gewalt bei Vinnie). Das "Happy-End" wirkt nicht spekulativ oder aufgesetzt, sondern deutet an, dass nicht alle Brüche geglättet sind.