andersartig

Kurzbeschreibung

Dennis Stein-Schomburg illustriert in seinem Trickfilm die autobiografischen Kindheitserinnerungen der Autorin Hildegard Wohlgemuth, die als einzige von 26 Kindern den Bombenabwurf auf ein Waisenheim überlebte.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Dennis Stein-Schomburg
Drehbuch:Dennis Stein-Schomburg
Kamera:Dennis Stein-Schomburg
Schnitt:Dennis Stein-Schomburg
Musik:Frédéric Chopin
Länge:4 Minuten
Produktion: Kunsthochschule Kassel, Abt. Film
Förderer:Kunsthochschule Kassel; Hessische Filmförderung

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Kindheitserinnerungen einer alten Frau aus der Zeit des zweiten Weltkriegs werden hier durch eine gezeichnete Animation lebendig gemacht. Die Bleistiftzeichnungen sind detailreich ausgeführt, bleiben aber immer skizzenhafte Entwürfe, bei denen etwa die Beine unter einem Holztisch sichtbar bleiben. Erzählt wird von einer Außenseiterin, die etwa die Zahlen aus ihrem Mathematiklehrbuch ausschneidet, und von den anderen Kindern gemieden wird, aber ihren Frieden in der Natur findet. So geht sie aus unerklärlichen Gründen beim Fliegeralarm nicht mit allen anderen in den Luftschutzkeller und überlebt als einzige, nachdem dieser von einer Bombe getroffen wird. Jetzt erst erfährt der Zuschauer ,dass die Frau in einem Waisenhaus aufgewachsen ist. Auch sonst wird in diesem Film geschickt erzählt, werden Informationen zurückgehalten und vieles eher indirekt vermittelt. Die Animation ist einfallsreich und eher assoziativ montiert. So wird der vernichtende Angriff aus der Perspektive eines Bombers gezeigt und in der Sommerluft fliegende Pollen werden vom Bombergeschwader aus der Luft verdrängt. Wirkunsvoll ist der in sich stimmige und atmosphärisch reiche Kurzfilm vor allem durch den Kontrast zwischen Bild- und Tonebene.