Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Die Eingangssequenz zeichnet fast ohne Worte die Situation einer Familie, in der jeder für sich allein ist und in der Eltern und Kinder nebeneinander leben, ohne aufeinander zu hören. Früher, so erfährt der Zuschauer, waren die Eltern glücklich. Wie es zu der heutigen Situation kam, wird nicht erklärt. Der Film zeigt eine Momentaufnahme. Das zerbrochene Familienidyll bereitet den Boden für ein drohendes Unheil. Dieses wird vom Drehbuch und vom Schnitt sehr sorgfältig aufgebaut. Aber die Beinahe-Tragödie des Jungen wird nur vom Zuschauer, nicht aber von den Eltern oder der Schwester bemerkt. Denn sie sind nur mit sich selbst beschäftigt, keiner sieht oder hört echt zu. Die Figuren sind nicht schwarzweiß gezeichnet. Hin und wieder zeigen sie noch Reste menschlicher Zuwendung. Dadurch wirken sie in ihrem Verhalten glaubhaft.