Am Cu Ce - Mein ganzer Stolz

Kurzbeschreibung

Der rumänische Fernfahrer Stancu hat seinem Neffen Dragan eine zweite Lenkzeitkarte gegeben. In ihrer Firma ist es üblich, die legalen Lenkzeiten dadurch zu verlängern. Als Dragan durch Sekundenschlaf am Steuer aber in Gefahr gerät, sieht sich Stancu plötzlich in der Verantwortung.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Hannah Weissenborn
Darsteller:Gundars Abolins; Axel Moustache
Drehbuch:Dominik Huber; Hannah Weissenborn
Kamera:Christian Neuberger
Schnitt:Elena Schmidt
Musik:Jan Pfitzer
Länge:19 Minuten
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH
Förderer:Filmakademie Baden-Württemberg

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Polnische, bulgarische und rumänische LKW-Fahrer sind für deutsche Speditionsunternehmen auf Europas Straßen im Einsatz. Sie arbeiten häufig im Niedriglohnsektor, stehen unter hohem zeitlichen Druck, zeit- und zielgerecht ihre Ladungen abzuliefern, und haben selten die Möglichkeit, sich gegen ihre Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen. Mit der kleinen Geschichte um den rumänischen Fernfahrer Stancu, der für eine deutsche Speditionsfirma arbeitet, gibt uns die Filmemacherin Hannah Weissenborn einen sehr interessanten Einblick in das gar nicht so romantische Leben der Fernfahrer. Der Druck, unter dem sie stehen, besteht nicht nur durch ihre Firma im Hintergrund, sondern auch durch die gesetzlichen Vorgaben für Ruhepausen und die Verzögerungen durch die ständigen Staus auf den Fernstraßen. Bekannt ist auch, dass durch die Nutzung einer zweiten Lenkzeitkarte diese Ruhepausen umgangen oder verkürzt werden können. Gestresste und übermüdete Fahrer sind die logische Konsequenz. Aber dennoch: Ihre LKWs sind der ganze Stolz der „Kings of the road“. Unser Protagonist Stancu, ein ruhiger und guter Charakter lässt sich seinem labilen Neffen zuliebe auf einen gut gemeinten Trick mit einer dieser zweiten Lenkzeitkarten ein und verstrickt sich dadurch in eine schwierige Situation. Durch die kluge und versierte Inszenierung der Regisseurin entsteht ein fast dokumentarischer Grundton, der dem Film überaus gut zu Gesicht steht. Dazu kommt eine extrem gut geführte Kamera, die die Protagonisten ganz nah begleitet, und ein sehr überzeugendes, weil so natürliches Spiel der Darsteller. Dies alles zusammen führt zu einem Film, der das höchste Prädikat „besonders wertvoll“ verdient hat.