Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der Film vermittelt einen liebevoll und mit äußerster Sorgfalt gezeichneten Bilderbogen des Lebens in Neapel. Souverän werden viele kleine Geschichtchen mosaikartig zu einem Ganzen verwoben, nicht zuletzt ein Verdienst des glänzenden, an ironischen Pointen reichen Drehbuchs. Was den Film so sympathisch macht, ist die in jeder Einstellung spürbare Liebe zu den Menschen und zur Menschlichkeit. In welcher sozialen Position sich der Einzelne befindet, oder was für eine Charakter er besitzt, spielt gar keine Rolle. Jedermann wird akzeptiert und mit einem Höchstmaß von Toleranz dargestellt. Sprache und Bild bilden eine kongruente Einheit. Nichts ist überzeichnet, und die feinfühlige Komik ergibt sich sowohl aus den Situationen als auch aus den Charakteren. Ähnlich wie in Goldonis Bühnenwerken wird in dem Film ein ganzes „Volk“ in Aktion gezeigt. Die Besetzung ist bis in die Nebenrollen hinein überzeugend, und die Kamera ragt besonders in der Zeichnung von Details heraus (das Spiel der Hände und der Gesichter und das Spiel von Licht und Schatten).