Alles für meinen Vater

Kinostart: 22.01.09
VÖ-Datum: 07.08.09
2007
Filmplakat: Alles für meinen Vater

FBW-Pressetext

Tarek sieht keinen anderen Ausweg, als mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt von Tel Aviv seine Familienehre zu retten. Die Selbstzündung misslingt und Tarek gewinnt zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und ihre Menschen kennenlernt. Ein Reichtum sehr verschiedener menschlicher Schicksale berührt ohne Sentimentalität und Klischees. Der Attentäter, der auch zum Lebensretter wird, dem sich zahlreiche neue Perspektiven bieten und für den dennoch alles aussichtslos erscheint. Sensibler und spannender Einblick in eine uns unbekannte Welt. Intelligentes Kino, das unter die Haut geht.
Prädikat besonders wertvoll

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Filminfos

Kategorie:Arthouse
Gattung:Drama
Regie:Dror Zahavi
Darsteller:Shredi Jabarin; Shlomo Vishinski; Hili Yalon
Drehbuch:Ido Dror; Dror Zahavi
Weblinks:;
Länge:100 Minuten
Kinostart:22.01.2009
VÖ-Datum:07.08.2009
Verleih:Kinowelt
Produktion: Relevant Film Produktionsgesellschaft mbH
FSK:12
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Geschichte des jungen Selbstmordattentäters Tarek, ausgewählt für einen Anschlag auf den Carmel-Markt in Tel Aviv. Ein Defekt „schenkt“ der menschlichen Bombe auf der anderen Seite der Mauer zwei Tage, in denen er sein Leben und seine Entscheidung reflektiert und der „Feind“ für ihn ein Gesicht bekommt.

In dieser Filmnovelle ist die ganze Dialektik der Konfliktsituation im Nahen Osten, die so unverrückbar erscheinenden Fronten, die brisante Komplexität der Problematik, sowie die Blickwinkel der sich gegenüberstehenden Kräfte und Faktoren inhärent: ein Film mit verschiedenen Facetten.

Ein Film, der durchaus verzweifeln lässt an der Ausweglosigkeit der Situation. Der Fundamentalismus auf beiden Seiten scheint eine Lösung ins Reich der Illusionen zu verbannen. Am Ende schließt sich dann auch der Kreis zur Tragödie.

Aber andererseits gibt Schabat Schalom, Maradona kein apokalyptisches Tafelbild , die Erzählung birgt immer wieder Momente der Hoffnung, ist bei aller Skepsis offen für Wandlungen zur Vernunft und Toleranz. Die Utopie trägt den Namen „menschlicher Faktor“.

Schabat Schalom, Maradona ist ein politischer Film. Aber er strukturiert sich nie in Thesen oder präfabrizierten Bildklischees, die die Figuren, ihre Biografien und Gefühle ideologisch fixieren. Der Film sucht und findet ungewöhnliche Alltagsmomente, die eine Situation neu bewerten lassen oder zu überraschenden Brüchen und Wendungen führen.

Der Regisseur vertraut auf Kraft und Magie der Bilderzählung, auf die Sinnlichkeit der Details, auf die metaphorische Nachhaltigkeit und –wirkung unverbrauchter Bilderfindungen. Mit diesen überzeugenden Tugenden gelang ein persönlicher und subtil pointiert erzählender Film zu einer sehr akuten Sujet. Es ist Dror Zahavis erste „reine“ Kinoarbeit!