All or Nothing

Kinostart: 16.01.03
2002
Filmplakat: All or Nothing

FBW-Pressetext

Bedrückend schonungslose Beschreibung des Alltags Londoner Underdogs. Eine Chronik des Überlebenskampfes, des Versagens und der Niederlage, aus der dann doch noch ein Funken Hoffnung aufleuchtet.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Mike Leigh
Darsteller:Timothy Spall; Lesley Manville; Alison Garland
Drehbuch:Mike Leigh
Länge:128 Minuten
Kinostart:16.01.2003
Verleih:Tobis
Produktion: Thin Man Films, Simon Channing Williams Production; Le Studio Canal; Les Films Alain Sarde;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Regisseur Mike Leigh steigt tief ein in das trostlose Milieu der Londoner Underdog-Familien und zeigt uns eine Typengalerie (ein lustloser und finanziell gebeutelter Taxifahrer, seine Familie, die Nachbarn und Freunde), deren Figuren in ihrer Echtheit geradezu betroffen machen. Sie alle hatten einmal Träume, die der Alltagsfrust und der nackte Überlebenskampf längst erstickt haben. Die Besetzung der einzelnen Rollen ist erstklassig. Beeindruckend wird geschildert, wie in diesem Milieu Emotionen so verschüttet werden, daß jeder einzelne sich nur durch Aggression und wütendes Schreien auszudrücken vermag.

Der Film von Mike Leigh, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, ist eine Alltagschronik, die das Leben so beschreibt, wie es sich im Umfeld des Mietwagentaxifahrers Phil abspielen könnte: deprimierend, grau, freudlos und frustrierend. Leighs Milieustudie wirkt authentisch; sie desavouiert die Figuren nicht, sie stellt sie nicht wie Exoten zur Schau, sondern sie versucht, im Zuschauer Verständnis und Sympathie zu wecken.

Der Film ist insgesamt etwas zu lang geraten. Gegen Ende zieht sich die Handlung zäh dahin und wird immer langsamer. Kritisiert wurde von Teilen des Ausschusses auch, daß es der rührseligen Lösung an Glaubhaftigkeit fehlt.