Alaska.de

Kinostart: 25.01.01
1999
Filmplakat: Alaska.de

Kurzbeschreibung

Ein 16jähriges Mädchen zieht zu ihrem Vater in eine
heruntergekommene Plattenbausiedlung, gerät in eine Clique und
wird Zeugin eines tödlichen Unfalls, wodurch sie selbst in Gefahr
gerät.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Esther Gronenborn
Darsteller:Jana Pallaske; Frank Droese; Arthur Rakk
Länge:90 Minuten
Kinostart:25.01.2001
Verleih:Arthaus
Produktion: Bioskop Film GmbH & Co. Produktionsteam KG, München, Bioskop Film Produktionsteam KG; ORB; Kinowelt Filmproduktion; Studio Babelsberg Independents/Shorts Produktion;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In beeindruckenden Bildern wird die Aussichtslosigkeit und Kälte
eingefangen, in der Jugendliche in den gesichtslosen und grauen
Häuserblöcken in den modernen Ghettos am Rande der Großstadt
Berlin leben. In einer Mischung aus Realismus und dramaturgisch
nicht immer ganz nachvollziehbarer Künstlichkeit (wobei auch die
Kamera u.a. einzubeziehen ist) werden hier am Beispiel einiger
junger Menschen, die unschuldig schuldig werden, Vereinsamung und
Verlorenheit aufgezeigt. Der Titel "Alaska.de" wird zum Symbol
für polare (Gefühls) -Kälte inmitten von Deutschland.
Daß der Film auf den pädagogisch erhobenen Zeigefinger und die
Unterteilung der Protagonisten in schwarz und weiß verzichtet,
ist ein Verdienst der Regie und des Drehbuchs. Die jugendlichen
Darsteller wirken überzeugend. Was allerdings vom Ausschuß als
störend empfunden wurde, ist der meist eher dumpfe Ton, der die
Dialoge oft zu einem fast unverständlichen Gemurmel werden ließ
und nichts zu der ansonsten atmosphärisch intensiven Darstellung
des Milieus beitrug.

Bemängelt wurde auch, daß die dramaturgisch über weite Strecken
logische Handlung immer wieder Brüche aufweist und manche Szenen
wie etwa der Tanz auf dem Dach zu indischer Musik nicht zum
übrigen Handlungsablauf zu passen scheinen. War der Film
weitgehend frei von Klischees, häufen sich diese gegen Ende
zunehmend - der kleine Junge wird unschuldig zum Mörder, sein
Opfer ist natürlich Micha, der Charakter, mit dem man sich am
wenigsten identifizieren kann.