Akteur

Kurzbeschreibung

Ein Schauspieler und die Abgründe menschlicher Seele.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Andreas Krein
Drehbuch:Dirk Stoppe
Länge:13 Minuten
Produktion: Simon & Schlosser Filmproduktion GbR
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Es gibt bekanntlich verschiedene Thesen darüber, wie sehr oder wie wenig sich ein Schauspieler mit seinen Rollen identifizieren muss, um glaubhaft zu erscheinen. Während die einen meinen, ein Schauspieler sollte völlig in seinen Part schlüpfen und auch im privaten Bereich darin zumindest während der Dauer seiner Rolle damit leben, sagen die anderen, ein Schauspieler sei nur dann überzeugend, wenn er Beruf und Alltag von einander trennen kann.
Der junge Schauspieler in „Akteur“ neigt eher zur ersten These. um überzeugend als Macbeth auf der Bühne agieren zu können, schafft er sich eine eigene visionäre Welt, in der sich Phantasie und Wirklichkeit völlig miteinander vermischen und Fakten und Fiktion nicht mehr auseinander zu dividieren sind. Er steigert sich in seine an Wahn grenzenden Vorstellungen hinein, auch von der Panik besessen, auf der Bühne zu versagen. So wird er in seinen Vorstellungen zum Mörder im wirklichen Leben und kann durch diese „Erfahrung“ reicher auch auf der Bühne als mordender König bestehen.
Wie sehr der junge Schauspieler alles aufsaugt, was sich im Alltag um ihn herum abspielt, um daraus Profit zu schlagen, zeigen einige Sequenzen am Anfang, als er in einer U-Bahn-Station Teil wird von allem, was um ihn herum geschieht und jede Beobachtung in sich aufsaugt – vom Kleinkind bis zur jugendlichen Gang, von einer hübschen Frau mit Ohrring bis zu einem Liebespaar. Widergespiegelt wird diese Erfahrung des Akteurs in flackernden, unruhigen Bildern, in schnellen Schnitten und übersteuerter Geräuschkulisse.
Die Frage, was es letztlich bedeutet, Schauspieler zu sein, wird logischerweise nicht eindeutig beantwortet, sind doch die Erfahrungen des Akteurs viel zu subjektiv und deshalb für den Betrachter nicht immer nachvollziehbar.

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