Abroad

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

„Abroad“ ist eine der persönlichsten Arbeiten von Kirsten Winter, der experimentelle Versuch, über sich selbst zu reflektieren, eine Art (vorläufige) Bilanz zu ziehen. Und ist auch eine radikale Selbstentblößung.

Einzelne Stationen: ihre „positive Besessenheit“ vom Film, das Aufgezehrtwerden, dann Hollywood. Von dort aus Flucht in die Berge und in die Wüste, weg von „Menschenmassen“. Und immer wieder der Versuch, sich näher zu kommen. Kirsten Winter: „Ich bin mir meiner selbst bewußt geworden, ich weiß, wonach ich suche.“

Dann verläßt der Film bildlich den Gestus einer Biographie. Kirsten Winter stellt im Diskurs über Chemtrails (Kondensstreifen) sich und uns existentielle Fragen und formuliert im Epilog geistig-moralische Botschaften.

Ein Experiment mit variierten Strukturen der Fotoanimation mit inhärenten Brüchen und Zäsuren, mit wechselnder „Tonlage“. Auch nicht mit der Absicht, eine komplexe „harmonische“ Arbeit vorzulegen. All dies verunsichert den Betrachter und erlaubt auch keine rasche Einfühlung.