abgesoffen

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Unterhaltsame Kurzdramödie um ein Quartett gescheiterter Existenzen mit Midlife Crisis aus der Theaterszene, in die ein Wochenende in einem Landhaus inmitten eines Waldgrundstücks miteinander verbringen.

In einer perfekten Dramaturgie entblättern sich die Protagonisten innerlich wie äußerlich, und aus einer glänzenden Wochenend-Unterhaltung treibt das Quartett unweigerlich auf einen seelischen Abgrund zu, nach dem ein Show Down zwischen den Akteuren gerade noch umschifft werden konnte. Ein Wochenende, bei dem gesagt wird, was einmal gesagt werden musste und das gründlich.

Schöne kinogerechte Einstellungen, witzige Dialoge mit subtilen Spitzen, bei dem fast jeder Satz von erlesenen Gemeinheiten strotzt und unterschwelligen Aggressionen. Die gute schauspielerische Leistung einer super Besetzung, die durchaus auch etwas riskiert, werden leider abgelenkt von bisweilen unscharf-grobkörnigen Bildern, die der Filmqualität im Übrigen nicht gerecht werden. Entweder war eine adäquate technische Ausrüstung nicht verfügbar oder man wollte man die Schauspieler z.B. bei den Nacht-/Nacktaufnahmen nicht völlig dem Voyeurismus preisgeben.

Leider ist das Ergebnis dieser Aufnahmen so eher im Bereich des Experimentalfilms anzusiedeln, was die ansonsten hübsche Geschichte empfindlich stört, weil der Betrachter sich statt mit dem Verlauf der interessanten Geschichte mit den technischen Unzulänglichkeiten der Bildherstellung befasst.