Abgeschnitten

Kinostart: 11.10.18
VÖ-Datum: 29.05.19
2018
Filmplakat: Abgeschnitten

FBW-Pressetext

Hochspannende Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Sebastian Fitzek über einen Rechtsmediziner, dessen eigene Tochter von einem wahnsinnigen Serientäter entführt wird.
Als der Rechtsmediziner Paul Herzfeld zu einer ungewöhnlichen Autopsie gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass ihn der Fall ganz persönlich betrifft. Denn im Innern der Leiche, die er untersucht, befindet sich ein Zettel. Darauf die Handynummer von Pauls Tochter Hannah, die entführt worden ist. Je näher Paul dem Entführer kommt, desto mehr stellt sich heraus, dass der Täter nicht zum ersten Mal gehandelt hat. Und dass die Sehnsucht auf Rache etwas ist, was einen Menschen zum Äußersten treibt. ABGESCHNITTEN von Christian Alvart ist die Verfilmung von Sebastian Fitzeks gleichnamigem Thriller-Bestseller. Dank der geschickt eingesetzten filmischen Stilmittel wie dem Spiel mit Licht und Schatten, dem klug komponierten und effektiv eingesetztem Sound-Design und einer dynamischen Kamera gelingt es dem Film, den unheilschwangeren und konstant bedrohlichen Ton der Vorlage auf die Leinwand zu übertragen und dazu seine atemlose Spannung bis zur überraschenden Auflösung zu halten. Dazu gesellt sich ein hochkarätiges Ensemble, welches im gemeinsamen Spiel überzeugt. Jasna Fritzi Bauer gelingt es, der weiblichen Hauptfigur Linda gleichzeitig Härte und Sanftheit zu verleihen; Lars Eidinger ist die Idealbesetzung des wahnsinnig ewordenen Monsters, das vor keiner Grausamkeit gegenüber seinen Opfern zurückzuschrecken scheint. Und Moritz Bleibtreu überzeugt als gebrochener Held, der zwischen professioneller Ermittlungsarbeit und persönlicher Betroffenheit jegliche Distanz zum Fall zu verlieren droht. ABGESCHNITTEN ist packende und handwerklich gelungene Genre-Unterhaltung, wie es sie als deutsche Produktion selten gibt.

Filminfos

Gattung:Thriller; Spielfilm
Regie:Christian Alvart
Darsteller:Moritz Bleibtreu; Jasna Fritzi Bauer; Lars Eidinger; Fahri Yardim; Enno Hesse; Christian Kuchenbuch; Urs Jucker; Barbara Prakopenka; Niels-Bruno Schmidt; Klara Höfels; Joy Maria Bai; Ben Münchow; Jana Klinge; Alexander Yassin; Jan Bülow; Georg Veitl
Drehbuch:Christian Alvart
Buchvorlage:Sebastian Fitzek; Michael Tsokos
Kamera:Jakub Bejnarowicz
Schnitt:Marc Hofmeister
Musik:Maurus Ronner; Christoph Schauer
Länge:132 Minuten
Kinostart:11.10.2018
VÖ-Datum:29.05.2019
Verleih:Warner
Produktion: Ziegler Film Filmproduktion, Syrreal Entertainment;
FSK:16
Förderer:FFA; MBB
BD EAN-Nummer:5051890313348
DVD EAN-Nummer:5051890313355

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Titel hält was er verspricht. Tatsächlich sind in diesem Thriller viele ab- und aufgeschnittene Körperteile zu sehen, und auch sonst gibt sich der Regisseur Christian Alvart große Mühe damit, eine Atmosphäre des Unwohlseins und des Grauens zu kreieren. So wurde ein Spielort mit einem enervierenden Flickerlicht ausgeleuchtet, und von der ersten Einstellung an wird eine unheilversprechende Spannung erzeugt. Auch die Erzählweise lässt den Zuschauer nicht zur Ruhe kommen. Alle paar Minuten gibt es eine schockierende Wendung, die alles vorher Gesehene in Frage stellt. Dies ist sicher der Vorgabe geschuldet, dass hier ein Roman von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos verfilmt werden soll, und dabei wäre eine subtile Inszenierung ohne Zweifel fehl am Platze. Die Geschichte vom Rechtsmediziner, der versucht, seine entführte Tochter zu retten, ist Krimi mit überraschenden und auch oftmals aberwitzigen Wendungen, die jedoch im Laufe des Films ein wenig an Wirkung verlieren, weil die starken Schockeffekte die Spannung nicht grenzenlos antreiben, sondern sich natürlich auch ein gewisser Gewöhnungsprozess einstellt. Der Plot wird durch die Inszenierung und die Leistungen der Schauspieler definitiv glaubwürdiger. Moritz Bleibtreu in der Rolle des Rechtsmediziners Paul Herzfeld und Jasna Fritzi Bauer als Linda, die auf dem sturmgepeitschten Helgoland in einem anderen Sinne abgeschnitten ist, spielen ihre Figuren, die ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs sind, überzeugend und stark. Sie sind die einzigen Konstanten und Ruhepole in diesem Thriller, der bei seiner Inszenierung auf Deutlichkeit in jeder Hinsicht setzt. Dies gilt auch für die Besetzung mit Lars Eidinger als sadistischem Triebtäter. Christian Alvart hat mit ABGESCHNITTEN die Vision der dämonischen Fantasiewelt aus der Romanvorlage konsequent durchstilisiert. Und so wirkt alles wie aus einem spannenden und ohne Zweifel auch blutverschmierten Guss.