Abenteuer Lerchenberg - ein Jahr unter tierischen Kollegen

Filmplakat: Abenteuer Lerchenberg - ein Jahr unter tierischen Kollegen

FBW-Pressetext

Der Mainzer Lerchenberg: Sitz des ZDF, einer der größten Sendeanstalten Europas. Doch neben, unter und über dem „menschlichen“ Gewusel bevölkern auch unzählige tierische Zeitgenossen den Lerchenberg. Regisseur Andreas Ewels und sein Team haben zwei Jahre lang beobachtet, aufgespürt und gefilmt. Herausgekommen ist eine spannende Dokumentation eines Öko-Systems, erzählt im Rhythmus der Jahreszeiten. Die beeindruckenden Aufnahmen geben dabei auch neue Einblicke in das Verhalten der unterschiedlichsten Tierarten. Ob Libelle, Rotkehlchen, Hase oder Stierkäfer – die Kamera begleitet die Tiere bei Geburt, Aufzucht und bei der Jagd. Ein besonderer Reiz des Filmes besteht darin, dass er dem Zuschauer ein alltägliches Umfeld nahebringt, das ihm kaum bewusst ist. Dies beweist auch der putzige Gartenschläfer, der sein natürliches Revier in die unteren Räumlichkeiten der Fernsehstudios verlegt hat. ABENTEUER LERCHENBERG ist der gelungene Beweis für die Schönheit der Natur, die direkt vor unserer Haustür liegt. Man muss sich nur aufmachen, sie stets aufs Neue zu entdecken.
Prädikat wertvoll

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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die 52-minütige Dokumentation präsentiert dem Zuschauer Tiere und Pflanzen im und rund um das Sendezentrum des ZDF. Entstanden ist ein insgesamt beeindruckender Film über die Natur des Mainzer Lerchenberges, gefüllt mit starken, ja faszinierenden Bildern und interessanten Informationen. Dass Andreas Ewels den Mikro- und Makrokosmos des Lerchenbergs gewählt hat, verleiht dem Film eine besondere Note.
Das Areal kann zugleich als Symbol für solche, eigentlich alle Räume empfunden werden, in denen Mensch und Natur auf engem, begrenztem Raum leben, aber meist mehr nebeneinander. Der filmische Appell richtet sich dabei an uns alle: Seht auch das Kleine, schaut bewusster, nehmt euren Lebensraum wahr und genießt seine Schönheit.
Ab und an ist in den Bemerkungen des Sprechers – wie schon im Titel angedeutet – ein Hauch von Ironie spürbar, was die Jury als angenehm empfand. Auf der anderen Seite „stören“ sehr menschliche Bezüge: „Was mag die Libelle fühlen?“ – „Ein letzter Blick auf das andere Ich.“ Und Bemerkungen über die „Beziehungen von Mann und Frau“ brechen die ansonsten betont sachliche und emotionale Stimmung.
Unterschiedlich bewertete die Jury die filmische Gliederung der Jahreszeiten. Brauchte die Dokumentation das gezeichnete und animierte Buch wirklich? Oder bietet dessen dramaturgische Wirkung nicht gerade eine nötige Ruhepause zwischen den von einem großen Kamerateam eingefangenen opulenten Bildern?
Der im Vergleich mit anderen Naturdokumentationen kurze Film reiht sich würdig ein in das populärwissenschaftliche Angebot des ZDF, hebt sich aber dadurch wirklich als Original ab, dass es kein Auftragswerk ist. Andreas Ewels und viele, viele andere haben in ihrer Freizeit einen sehens- und anerkennenswerten Film geschaffen, der ganz unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen ansprechen kann. Die Darstellung des tierischen Lebens, der Veränderungen der Flora in der Chronologie des Tages, der Jahreszeiten und dazu noch der Seitenblick auf das ZDF selbst – das gab es alles zusammen bisher noch nicht. Dabei trägt der Film aber partiell auch den Charakter einer Imagedarstellung, wenn z.B. hervorgehoben wird, dass die ZDF-Mitarbeiter die Idee mit den Lamas hatten oder eben Claus Kleber des Nachts seiner Süßigkeit beraubt wird. Vielleicht aber auch ein ironischer Hinweis mit Insiderwissen.