Aal im Schädel

Kurzbeschreibung

Ein Reisender leidet an einer mysteriösen Krankheit.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Reinhard Klooss; Holger Tappe
Darsteller:Michael Tregor; Udo Schenk; Andreas Fröhlich; Hellmut Rühl
Drehbuch:Dominik Steffan
Länge:17 Minuten
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH, Herr Martin Rahmlow

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Reisender auf der Suche nach Heilung: Albträume quälen ihn, er begegnet einem Fisch, der sprechen, aber nicht ertrinken kann; er begegnet dem Fährmann Tod, dem Krieg, der Zerstörung, doch Heilung verspricht nur die Liebe, die Geborgenheit in einem weiblichen Schoß. Diese Sehnsucht treibt ihn weiter durch unwirtliche Gegenden in seinen Träumen und in seiner armseligen Existenz.

Zunächst wird dieses Stimmungsbild eindringlich erzählt - mit künstlerisch hoch ambitionierter Animation, die in ihrem Ausdruck an den deutschen Expressionismus etwa bei Murnau erinnert, aber auch Manga-Einflüsse nachvollzieht. Besonders bemerkenswert die Aura, die den Reisenden umgibt, die ihn schützt oder auch abgrenzt von negativen Einflüssen.

Mit Einsetzen des Dialogs aber tritt leider die besondere Ästhetik der Animation zurück hinter den nicht immer überzeugenden Dialogen, die dem Film nun unterlegt werden. Wenn zuvor die Konzentration ausschließlich dem Bild galt, wird sie nun beeinträchtigt durch zum Teil geschwätzig wirkende Dopplungen, die das Bild „erklären“. Damit verliert der Film einen Teil seiner magischen Wirkung, die ausschließlich durch poetische und stilistisch wirksame Bilder erzeugt wurde. Es entsteht ein Verdopplungseffekt, der dem Film einen Teil seiner Magie nimmt. Es wäre den Autoren zu wünschen gewesen, den Text zum Film sorgfältiger zu entwickeln oder auf ihn zu verzichten, weil er nach Ansicht der Jury die Wirkung des ungewöhnlich phantasievoll und akribisch hergestellten Films schmälert.