A Dancing Nomad
FBW-Pressetext
Porträt der Tänzerin und Choreographin Maura Morales, die mit ihrem Tanz- und Künstlerkollektiv durch die ganze Welt reist.Maura Morales wurde in Kuba geboren. Ihre Ausbildung als Tänzerin war klassisch. Doch das Klassische, das Statische war für Maura Morales immer auch Beschränkung und Begrenzung. Und so hat sich die Künstlerin, die auf vielen großen Bühnen des Landes aufgetreten ist, schon früh für das moderne Tanztheater entschieden und, mit ihrem Lebenspartner Michio Woigardt zusammen, die „Cooperative Maura Morales“ gegründet. Das Tanz- und Musikkollektiv tourt mit verschiedenen Programmen durch die ganze Welt und ist Stammgast bei zahlreichen Festivals. Der Filmemacher Simon Rauh hat Maura Morales bei ihren Reisen begleitet. Dabei gelingt es dem Film, der Künstlerin nah zu kommen und den Zuschauer an ihrer Arbeit, ihren Projekten und Visionen, aber auch an ihren Zweifeln und Ängsten teilhaben zu lassen. Denn eine andauernde Knieverletzung, die Maura zu einem operativen Eingriff zwingt, könnte von heute auf morgen das Ende der Karriere bedeuten. Immer wieder verbindet Rauh seine eigenen Beobachtungen mit wundervollen Performance-Einlagen von Morales, die unter Beweis stellt, wieviel Kraft, Energie und Ausstrahlungskraft der menschliche Körper in Bewegung haben kann. Zusammen mit der von Michio Woigardt komponierten Musik ist A DANCING NOMAD ein gelungenes Porträt einer faszinierenden Künstlerin und dazu ein interessanter Einblick in das heutige Kuba.
Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm |
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Regie: | Simon Rauh |
Drehbuch: | Simon Rauh |
Kamera: | Simon Rauh |
Schnitt: | Melanie Dietz; Simon Rauh |
Musik: | Michio |
Länge: | 74 Minuten |
Kinostart: | |
Produktion: | SIMONRAUH DIRECTIONxPRODUCTION Simon Rauh |
Förderer: | Hessische Filmförderung |
Jury-Begründung
In dem Dokumentarfilm folgt Regisseur Simon Rauh der kubanischen Tänzerin und Choreografin Maura Morales und den Komponisten Michio Woirgardt zu ihren Auftritten in Spanien, Deutschland und Kuba sowie zur Familie im kubanischen Camagüey. Als Klammer dient die Auseinandersetzung der Künstlerin mit Krankheit und deren Folgen – auf der einen Seite die Operation ihrer Mutter auf Kuba, auf der anderen Seite ihre eigenen Schmerzen und der Neuanfang nach einer Operation am Meniskus. Die eigene aktive Zeit als Tänzerin neigt sich nach mehr als 20 Jahren dem Ende zu, ein neuer Abschnitt mit der Konzentration auf die Arbeit als Choreografin beginnt. Sie gründet die Cooperativa Maura Morales.Den Rahmen des Films bilden lange Sequenzen von Morales Performances, die hervorragend ausgeleuchtet sind und mit einem ausgeklügelten Kamerakonzept eingefangen wurden. Die Faszination springt auf den Betrachter über.
Über die Künstlerin selbst erfährt der Betrachter in den Augen der Jury leider zu wenig. Auf Kuba genoss sie eine hervorragende klassische Ballettausbildung, dem Land ist sie auch nach ihrem Weggang nach Wien 1996 verbunden geblieben. Irgendwann wurde Düsseldorf zum Mittelpunkt ihres Lebens, von dort aus reist sie zu Auftritten in ganz Europa. Gleichzeitig sind die Familienbande stark. Regelmäßig kehrt sie nach Kuba zu ihren Wurzeln zurück, das der Film in entsättigten Farben zeigt.
Die Jury hätte sich gewünscht, mehr von der Künstlerin selbst, über ihr Leben, über die Wurzeln ihrer Arbeit und die Philosophie dahinter zu erfahren. Nicht als Abhaken von Lebensstationen, aber als Reflexion und Einordnung in die moderne Tanzszene.