9 1/2 Wochen

Filmplakat: 9 1/2 Wochen

Jurybegründung

Mit dieser positiven Entscheidung ist weniger der Inhalt als die Form gemeint, nicht das Drehbuch, sondern die "Machart", die Interpretation auf allen Gebieten: Regie, Kamera, Musik und darstellerische Leistung. Ein zugegeben gewagtes Unterfangen wurde bis an die Grenze des geschmacklich Vertretbaren geführt, die Balance zwischen ästhetisch-erotischem Spiel und und komödiantischer Unterhaltung zutreffend gewahrt. Das Interesse an der gespannten Situation des Liebespaares wird so lange wachgehalten, bis sich die dramaturgische Vernachlässigung seines sozialen Umfelds nicht länger verheimlichen läßt. Dies geschieht nicht erst in dem Augenblick, als die Protagonistin endlich begreift, wie schändlich ihre Gefühle durch den ewig lächelnden, zynischen Partner mißbraucht worden sind, der eine glaubwürdige Erklärung für sein Verhalten allerdings schuldig bleibt.



Die Musik des Films vermag zu stimulieren, mehr jedoch noch die detailbewußte Kamera, die es fertig bringt, die angestrebte erotische Wirkung vor allem in Großaufnahmen, zum Teil auch symbolischer Art, zu vermitteln. Daß die Darsteller (mit Ausnahme Kim Basinger) zuweilen etwas oberflächlich wirken, daß ihr Spiel manchmal durchhängt, geht auf das Konto des Buches, um dessen Schwächen zu überspielen, bemüht sich die Regie zusätzlich um eine sorgfältige Milieuzeichnung.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Erotik
Regie:Adrian Lyne
Darsteller:Kim Basinger; Mickey Rourke; Karin Buchholz
Musik:Jack Nitzsche
Länge:117 Minuten
FSK:18

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Mit dieser positiven Entscheidung ist weniger der Inhalt als die Form gemeint, nicht das Drehbuch, sondern die "Machart", die Interpretation auf allen Gebieten: Regie, Kamera, Musik und darstellerische Leistung. Ein zugegeben gewagtes Unterfangen wurde bis an die Grenze des geschmacklich Vertretbaren geführt, die Balance zwischen ästhetisch-erotischem Spiel und und komödiantischer Unterhaltung zutreffend gewahrt. Das Interesse an der gespannten Situation des Liebespaares wird so lange wachgehalten, bis sich die dramaturgische Vernachlässigung seines sozialen Umfelds nicht länger verheimlichen läßt. Dies geschieht nicht erst in dem Augenblick, als die Protagonistin endlich begreift, wie schändlich ihre Gefühle durch den ewig lächelnden, zynischen Partner mißbraucht worden sind, der eine glaubwürdige Erklärung für sein Verhalten allerdings schuldig bleibt.

Die Musik des Films vermag zu stimulieren, mehr jedoch noch die detailbewußte Kamera, die es fertig bringt, die angestrebte erotische Wirkung vor allem in Großaufnahmen, zum Teil auch symbolischer Art, zu vermitteln. Daß die Darsteller (mit Ausnahme Kim Basinger) zuweilen etwas oberflächlich wirken, daß ihr Spiel manchmal durchhängt, geht auf das Konto des Buches, um dessen Schwächen zu überspielen, bemüht sich die Regie zusätzlich um eine sorgfältige Milieuzeichnung.