666 - Traue keinem, mit dem du schläfst!

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der uralte Faustmythos wird amüsant variiert und in die Münchner Schickeriaszene verlegt. Faust, diesmal der Nachkomme Frank Faust, will nicht Gretchen gewinnen, sondern seine in eben diese Szene entflohene Exfreundin Jennifer wiedergewinnen. Und zwar mit Hilfe der von einem „Mephisto-Lehrling“ (hervorragend gespielt von Armin Rhode) herbeigezauberten Szenegrößen wie Boris Becker, Claudia Schiffer, Verona Feldbusch, Heiner Lauterbach, Iris Berben oder gar Produzent Bernd Eichinger selbst. Deren Illustriertenklischee - Mephisto hat seine Szenekenntnisse aus der „Bunten“ - wird im Film bewußt eingesetzt und zu einem selbstironischen Spiel mit der Schickeria benutzt.

Der Film stellt keine überhöhten Ansprüche. Er will weder eine Satire auf die dargestellte Szene sein, noch eine neue Deutung des Fauststoffes bieten, der lediglich als Vehikel zur Unterhaltung benutzt wird. Das aber macht den Film, seinem Anspruch gemäß, durchaus vergnüglich, locker, fantasievoll und nicht klamaukartig. Zwar laufen sich manche Verwicklungen dieser Verwechslungskomödie trotz ihrer witzigen Dialoge durch allzu viele Wiederholungen allmählich tot. Doch sorgt ein gut gebautes Drehbuch dafür, daß dieser Film schließlich ein kurzes und vor allem überraschendes Ende erfährt. So darf sich der Zuschauer vergnüglich unterhalten und ohne Schuldgefühle diese Light-Version des Faustmythos genießen.