4 Akte für Syrien

FBW-Pressetext

Basierend auf dem gleichnamigen Gedicht von Raed Wahesh, erzählt dieser poetische Animationskurzfilm von Waref Abu Quba und Kevork Murad in vier Teilen von der Bedrohung der syrischen Kultur, ihrer Zerstörung und der Hoffnung auf ihre Rekonstruktion. Um die syrische Baukunst, das Leben auf den Märkten und die kunstvollen Ornamente zu zeigen, arbeitet der Film mit grafischen Illustrationen, die ineinander übergehen. Die Bewegung der Bilder in 4 AKTE FÜR SYRIEN ist fließend und kontinuierlich. So erscheinen die Übergänge zwischen den einzelnen Akten organisch und berühren den Betrachter genau deswegen. Denn es scheint nur ein Hauch zwischen dem Reichtum der syrischen Kultur und ihrer Bedrohung und Zerstörung zu liegen. Den Filmemachern gelingt es, eine Stimmung von erhabener, trauriger Schönheit zu schaffen. Dafür bedienen sie sich souverän der Stilistik und der Bilder- und Zeichenwelt Syriens, sodass ihr Film selber auch solch ein Koffer voller geretteter syrischer Kultur im Exil ist.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Waref Abu Quba; Kevork Murad
Drehbuch:Waref Abu Quba; Kevork Murad
Schnitt:Waref Abu Quba
Länge:14 Minuten
Verleih:Kurzfilm Agentur Hamburg
Produktion: Ambrosia Film
Förderer:MBB; Robert Bosch Stiftung

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

„Vier Verse für Syrien“ wäre im Grunde ein besserer Titel für diesen Kurzfilm, denn seine Mittel sind, sowohl auf der Bild- wie auch auf der Tonebene, eher die der Poesie als die des Dramas. So ist dieses Werk auch eher ein Requiem als eine Tragödie. Der Film basiert auf einem gleichnamigen Gedicht von Raed Wahesh. In vier Teilen wird hier von der Bedrohung der syrischen Kultur und der Hoffnung auf ihre Wiedergeburt erzählt. Waref Abu Quba und Kevork Murad präsentieren die syrische Baukunst, das Leben auf den Märkten, die kunstvollen Ornamente, Keramik und Kaligrafie mit grafisch wirkenden Illustrationen, die ineinander übergehen- es wird in Bilder hinein und wieder herausgegangen und in der Bewegung von rechts nach links kommen immer neue Elemente ins Bild. Zuerst wird so der Reichtum der syrischen Kultur präsentiert, dann seine Bedrohung und Zerstörung gezeigt. Von der antiken Architektur sind nur Ruinen übrig, die Menschen fliehen und nehmen Koffer mit, in denen sie ihre Kultur in der Form von Bildern, Büchern und anderen Artefakten mit in die Fremde nehmen und so bewahren. Und so kann im utopischen vierten Teil aus diesen Samen die syrische Kultur wieder aufkeimen. Der Film feiert den Reichtum dieser Kultur und beklagt ihren Verlust. Dabei gelingt es den Filmemachern, eine Stimmung von erhabener, trauriger Schönheit zu schaffen. Dafür bedienen sie sich souverän der Stilistik und der Bilder- und Zeichenwelt Syriens, sodass ihr Film selber auch solch ein Koffer voller geretteter syrischer Kultur im Exil ist.