Patch
FBW-Pressetext
Alles beginnt mit ein paar Kacheln. Einige davon werden mit schwarzer, andere mit weißer Farbe bestrichen. Danach verwischt ein Pinsel die Farbe und erschafft interessante Schattierungen von Grau. Mal hell, mal dunkel. Schnitt. Die Kacheln werden an die Wand montiert. Und dann geht alles ganz schnell. Im Zeitraffer entstehen aus immer wieder neuen Legetechniken Muster, Motive, Stimmungen, Eindrücke. Bis sich aus der Abstraktion der einzelnen Momente eine Bewegung entwickelt. Dann ein Bild, und dann ein Filmausschnitt. Gerd Gockell und Ute Heuer erschaffen mit ihrem Film nicht nur beeindruckende Bilder, sondern greifen auch allgemein auf die Bedeutung von Filmgeschichte zurück, indem sie eine der ersten Filmaufnahmen überhaupt in ihre Kunst einfließen lassen. Die Faszination des bewegten Bildes wird hier greifbar gemacht, dazu der Übergang von Abstraktion hin zur Erkenntnis. Selten ist das so prägnant und so beeindruckend plastisch vermittelt worden wie in der experimentellen Animation PATCH. Eine perfekte Idee, ein perfekter Rhythmus, ein perfekter Film.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Experimentalfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Gerd Gockell |
Darsteller: | Gerd Gockell; Ute Heuer; Thomas Gassmann |
Drehbuch: | Ute Heuer |
Kamera: | Gerd Gockell |
Schnitt: | Gerd Gockell |
Musik: | Phil McCammon |
Länge: | 3 Minuten |
Verleih: | Kurzfilm Agentur Hamburg |
Produktion: | anigraf UG Gerd Gockell |
FSK: | 0 |
Förderer: | Nordmedia |
Jury-Begründung
Ganze drei Minuten und 20 Sekunden braucht der Filmemacher Gerd Gockell, um in seinem experimentellen Kurzfilm PATCH ein wahres Feuerwerk an Spielfreude, Kunstfertigkeit und Musikalität abzubrennen. Zuerst, in einer Art Prolog, sehen wir, wie die Kacheln, mit denen er später arbeiten wird, bemalt werden. Später dann, im Hauptteil des Filmes, ordnet er die Kacheln an der Wand zu einem ständigen sich verändernden Muster an, aus dem schließlich sogar ganze Geschichten und Reminiszenzen an die Filmgeschichte entstehen – und eine Erinnerung daran, dass Bilder aus einzelnen Punkten (bzw. heute Pixeln) bestehen, die hier ein furioses Eigenleben entfalten.Perfekt von der Kamera eingefangen und mit exzellenter Musik unterlegt, entsteht vor den Augen des Zuschauers ein Kunstwerk, das sich in ständiger Bewegung und Veränderung befindet, ein elegantes Räsonnieren über das Entstehen von Bildern und Geschichten, eine kleine Meditation über das Wesen des Kinos also, auf den Punkt inszeniert, animiert und geschnitten. Für die Jury ein Kleinod des Kurzfilms.