Echte Kerle

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Was sich zunächst als im Frankfurter Polizeimilieu angesiedelte turbulente, aber genretypische Komödie anläßt, entwickelt sich überraschend zu einem charmanten und warmherzigen Spiel
menschlicher Verwicklungen und Verstrickungen in unterschiedlichsten Konstellationen und durchaus mit Tiefgang.

Polizist Christoph, den seine Verlobte aus der Wohnung geworfen hat, und der bei einem schwulen Automechaniker Zuflucht gefunden hat, wird vom machohaften und mit Vorurteilen behafteten Typen zu einem toleranten und Frauen gegenüber Verständnis entwickelnden Mann.

Dank eines guten Drehbuches, das intelligent und mit stimmigen Dialogen gestaltet wurde und einer ebenso guten Bild-Montage hält der Film seine Spannung auch ohne große Action. Nach dem Motto, "jeder ist normal", überzeichnet der Film nicht.

Romantisch-melancholische Szenen wechseln mit liebevoll und detailgenau gezeichneten Sequenzen ab, wie z.B. die Badeszene und die diversen Küchenszenen der Männer. Der Film ironisiert nicht nur den banal-erfolglosen Polizei-Alltag, sondern setzt auch Versatzstücke des Genres geschickt ein. Eine gute Kamera sorgt für atmosphärisch dichte Bilder. Die musikalische Begleitung und
die Tonmischung wurden dramaturgisch stimmig montiert. Christoph Ohrt und Tim Bergmann als Paar wider Willen überzeugen in ihren Rollen, alle übrigen Parts sind gut besetzt und gespielt.