Die Reise der Pinguine

Kinostart: 13.10.05
VÖ-Datum: 17.08.07
2005
Filmplakat: Die Reise der Pinguine

FBW-Pressetext

Fesselnd und staunenswert ist der Dokumentarfilm vom harten Leben und Überleben der Kaiserpinguine in der Antarktis bei minus 40 Grad Celsius. Der durchkomponierte Film vermittelt Respekt vor der Schöpfung und vor den Wundern unseres blauen Planeten.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Luc Jacquet
Drehbuch:Luc Jacquet; Michel Fessler
Weblinks:; ;
Länge:86 Minuten
Kinostart:13.10.2005
VÖ-Datum:17.08.2007
Verleih:Kinowelt
Produktion: Bonne Pioche, Buena Vista International Film Production France; APC; Canal+;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In dieser Geschichte ist alles enthalten, was ein großes humanes Drama ausmacht: Liebe, Tod, Heldenmut, Aufopferung, Verbrechen, Einsamkeit, Sehnsucht und Schönheit. Und das in einem Dokumentarfilm über Pinguine. Länger als ein Jahr hat das Team des französischen Filmemachers und Biologen Luc Jacquet in der Antarktis verbracht, um Bilder vom Paarungszyklus der Kaiserpinguine aufzunehmen. Ihre Ausbeute (und wohl auch ihre Ausdauer) war bemerkenswert. In der kargen Schönheit der menschenfeindlichen Eislandschaften sieht man die Tiere in brillant fotografierten Aufnahmen, sieht man nun als Kinogänger im warmen Saal, was diesen Tieren in den neun Monaten zwischen der ersten Wanderung zu ihrem Brutplatz bis zu ihrem Zug mit den Jungen zurück zum Meer widerfährt. Sieht man, wie sie der Eishölle und brüllenden Stürmen trotzen und dabei ihre Jungen ausbrüten.

Der überaus geschickte Schnitt montiert die Bilder zu einer fortlaufenden, in sich geschlossenen Geschichte. Drei Erzählstimmen machen jeweils aus der Perspektive des Weibchens, des Männchens und des Kükens deutlich, was auf der Leinwand passiert. Denn die Filmemacher hatten mit dem Manko zu kämpfen, dass Pinguine kaum über ein ausdruckreiches Minenspiel verfügen. Sie sehen eigentlich immer gleich aus, egal ob sie gerade hungern oder balzen, ihr Junges verlieren oder es nach einem langen Marsch zum ersten Mal sehen. Da musste man im Kommentar kräftig nachhelfen. Einigen Mitgliedern des Bewertungsausschusses schienen die Kommentare teilweise zu schwülstig und menschelnd. Auch die Musik scheint nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Kommentar wie Musik aber haben jeweils eine Geschlossenheit und einen unbestreitbaren künstlerischen Stilwillen, der auch die Kritiker im Bewertungsausschuss versöhnte.

Der oft atemberaubend beeindruckende Dokumentarfilm entführt das Publikum in eine faszinierende, fremde Welt. Die Filmkamera agiert wie ein Kund- und Botschafter. Die sorgsam durchkomponierte Dokumentation setzt nicht nur dem „Volk“ der Kaiserpinguine ein Denkmal, sie macht auch auf grandiose Weise deutlich, was das Medium Film sein kann: nie gesehne Bilder zu zeigen. Die Botschaft dieses Films wirkt so gleichermaßen tiefgründig wie universell. Sie vertieft das Verständnis für unseren blauen Planeten. Der Film zeigt, wie großartig und wie kostbar das Leben ist. Wovon mehr kann ein Film künden?