Vom Suchen und Finden der Liebe

Kinostart: 27.01.05
2004
Filmplakat: Vom Suchen und Finden der Liebe

FBW-Pressetext

Der Titel des Films ist ein Versprechen, das nicht hier und auch nicht in der fantastischen Unterwelt von Orpheus eingelöst werden kann. Die Unmöglichkeit dauerhafter Liebe führt Dietl in seinem opulenten Film drastisch vor Augen - in einem gewagten Spagat zwischen Lustspiel und Melodram, zwischen Märchen und Realität und natürlich ironisch überspitzt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Helmut Dietl
Darsteller:Heino Ferch; Moritz Bleibtreu; Alexandra Maria Lara
Drehbuch:Helmut Dietl; Patrick Süskind
Länge:110 Minuten
Kinostart:27.01.2005
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Diana Film GmbH, Fanes Film Produktion; Constantin Film Produktion; ZDF;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Mit viel Ironie, aber auch mit provokativen Bildern hat Helmut Dietl in allen seinen Filmen den Menschen und bevorzugt der Münchner Gesellschaft den Spiegel vorgehalten.
Zwischenmenschliche Beziehungen und Beziehungskämpfe, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Liebe, Freundschaften und betrogene Freundschaften, Kampf der Geschlechter – alles Themen in seinen Filmen und alles sehr real, wenn auch immer wieder ironisch gebrochen oder satirisch überhöht.
Der Schwur zur Liebe bis in den Tod und zugleich die Unmöglichkeit der ewigen Liebe bilden das zentrale Thema von Dietls neuem Film, fantastisch angereichert mit Motiven aus „Orpheus und Eurydike“. Und an dieser Konstellation filmischer Kühnheit werden sich die Geister der Zuschauer scheiden – wie auch im Bewertungsausschuß geschehen. Eine lange und hitzige Diskussion entspannte sich an der Frage, ob der Spagat zwischen der wohl ernst gemeinten Analyse von Möglichkeit und Unmöglichkeit echter Liebe und gleichzeitig ironisch zugespitzter Demaskierung des ewig alten und neuen Kampfes der Geschlechter gelungen sei. Und in der Tat: Die „ewige Liebe“ zwischen Mimi und Venus wird nach siebenjährigem Partnerkampf retrospektiv in verbalen Behauptungen der Protagonisten „erzählt“, aber nicht in poetischen oder erotisch reizvollen Bildern umgesetzt, eine Entwicklung der Liebe nicht gezeigt und dadurch auch nicht glaubhaft vermittelt. Und: Die tränenreiche Begleitung der Lieder von Venus sind hierfür auch nicht der emotionale Schlüssel...Der „Abstieg“ Mimis in die Unterwelt des Todes und der Versuch von Venus, ihn von dort ins Leben zurückzuholen, ist frei nach einer mythologischen Vorlage zwar fantasiereich und handwerklich perfekt gestaltet, aber im Kontrast zum satirisch überzogenen Treiben in der Oberwelt fragwürdig.
Eindrucksvoll ist die Auswahl des Darsteller-Ensembles, dessen Spiel den ironischen und typisierenden Vorgaben entspricht. Ein Lob gilt auch der Leistung der Kamera, der Ausstattung und der Montage sowie der musikalischen Begleitung . Die von Harold Faltermeyer komponierten Lieder sind mit den Texten von Dietl und Süskind ausgestattet und schlagen eine thematische Brücke zu Liebessehnsucht und Liebesleid von Mimi und Venus, aber – natürlich – mit ironischem Touch!