U.F.O.

Filmplakat: U.F.O.

FBW-Pressetext

Deutschland, Mitte der 80er Jahre in einer Baden-Württembergischen Kleinstadt: Die Welt des zwölfjährigen Bodo steht Kopf als die Panik um den Supergau des Atomkraftwerkes in Tschernobyl zum Auslöser von krankhaften Wahnvorstellungen seiner Mutter wird, die das Familienleben ab diesem Zeitpunkt nachhaltig belasten. Jungregisseur Burkhard Feige gelingt es, eine sehr bewegende, feinsinnige Studie des Krankheitsbildes Psychose wie auch ein authentisch ausgestattetes Stimmungsbild der 80er Jahre zu zeichnen - zwischen Paranoia, Verschwörungstheorien und aufkommender Computertechnik. Henry Stange meistert seinen schwierigen Part in der Hauptrolle des hilflosen Jungen im familiären Konflikt ebenso glänzend, wie Julia Brendler die zunehmende Erkrankung der Mutter adäquat umzusetzen weiß. Eine bemerkenswert reife Leistung aller Beteiligten!
Prädikat besonders wertvoll

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Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Burkhard Feige
Darsteller:Julia Brendler; Henry Stange; Jan Messutat; Sven Gielnik; Dennis Chmelensky; Marcel Nievelstein
Drehbuch:Burkhard Feige
Kamera:Ralf Leistl
Schnitt:Dirk Grau
Musik:Dürbeck & Dohmen
Länge:99 Minuten
Produktion: Kurhaus Production Film & Medien GmbH
Förderer:SWR

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der zwölfjährige Bodo versteht sich gut mit seiner Mutter und über ihre manchmal abgedrehten Ideen freut er sich. Sie teilt sein Interesse für Klingonenkrieger und andere außerirdische Existenzen und er hält das für richtig und normal. Er versucht, mit Hilfe seiner Kumpel, die außerirdische Bedrohung dingfest zu machen, muss aber schließlich einsehen, dass er nichts erreicht. Doch nachdem die US Raumfähre Challenger abgestürzt und in Tschernobyl der Reaktor geborsten ist, entwickelt Bodos Mutter Ängste vor der unsichtbaren Bedrohung und ergreift Maßnahmen dagegen, die immer skurriler und panischer werden. Schließlich muss auch die Familie einsehen, dass fremde Hilfe nötig ist und sie wird in eine Klinik eingeliefert. Anschließend gilt es, sich allmählich an Veränderungen zu gewöhnen und der durch die Krankheit veränderten Realität stand zu halten.

Der Film schildert die Veränderungen in der Familie und ihren langsamen Zerfall durch die Krankheit der Mutter mit unsentimentalen Bildern. Die Darsteller überzeugen in ihren Rollen. Julia Brendler spielt die Mutter authentisch und meistert unpathetisch die schwierige Rolle einer von Ängsten getriebenen Frau.

Die Inszenierung wirkt sehr zurückgenommen und will nicht mit spektakulären Effekten beeindrucken. Selbst die dramatischen Wendungen der Geschichte wirken wie selbstverständlich. In seinen intensivsten Momenten leistet der Film außerordentliches, indem er eine reale Situation in ihren krisenhaften Momenten glaubhaft schildert.

Die Ausstattung wirkt authentisch und stimmig. Der Film ist in seiner Ausdrucksfähigkeit und Umsetzung gelungen, er vermittelt die bedrückte Stimmung von Ehemann und Söhnen sehr subtil. Dass am Ende alles gut wird, kann man nicht erwarten, aber dass die Familie die neue Situation meistern wird, darauf lässt der Schluss hoffen.