Tin Men

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film berichtet über Vertreter, die den Menschen Aluminiumfassaden für ihre Häuser verkaufen oder auch, im Jargon gesagt, andrehen. Ihre Techniken, ihre Lebensphilosophie, die Folgen ihrer Arbeit für den Umgang mit anderen treten in diesem Film immer wieder in Erscheinung, bestimmen - in den Gesprächen der Kollegen, in ihren Scherzen, in ihrem Umgang mit ihren Frauen, den Behörden und selbstverständlich den Kunden - das Geschehen.

Insofern ist ein Film entstanden, der stark wortlastig ist - eben weil diese Menschen vom Wort und durch das Wort leben. Und es ist ein Film entstanden, der starke Typen enthält, weil - wie in all solchen Fällen - der "Mythos" einer Branche oder auch nur einer Firma sich in solchen Typisierungen niederschlägt. Schließlich ist ein Film entstanden, der die Anekdote zum Stilmittel macht: Das "Weißt du noch?" gehört zu solcher Machart.

In diesen Eigentümlichkeiten zeigt sich auch die Beschränkung, zeigen sich die Grenzen des Films: Im Schauspielerichen gibt es wenig Nuancierungen - auch und gerade weil Typen dies nicht vertragen und, wenn sie von guten Schauspielern repräsentiert werden, diese sich solches versagen müssen.

In der Ausstattung, im Drehbuch, in der Kameraführung und Montagegestaltung entspricht der Film dem, was man angesichts solcher Zielsetzung erwarten kann. Mehr als sonst enthält er Musiknummern, die die "modernen 60er" vergegenwärtigen und für die Unterhaltungsmöglichkeiten jener Jahre repräsentativ sind. In diesem Zusammenhang ist schließlich auch das Auto als Statussymbol des amerikanischen Bürgers zu erwähnen: Der Cadillac (und erst ganz am Ende dann vielleicht auch ein Käfer) ist das, was man als das Wichtigste zuerst einmal bedenkt.