Streiten

Filmplakat: Streiten

FBW-Pressetext

Streiten. Das kennen doch nun wirklich alle. Wenn man eine andere Meinung hat als das jeweilige Gegenüber, wenn man sauer ist auf jemanden, wenn man das Gefühl hat, jemand sei gerade ungerecht. Und dann streitet man eben. Aber warum ist das so? Und wie fühlt man sich dabei? STREITEN, der Kurzfilm für Kinder aus der Redaktion des WDR, hergestellt für DIE SENDUNG MIT DER MAUS, erklärt schon den Jüngsten das Prinzip des Streitens auf eine kindgerecht aufbereitete Weise. Das Prinzip, die Sachverhalte immer auf Augenhöhe des Zielpublikums zu erzählen, wird durch die Kinder, die auch von eigenen Erfahrungen berichten, voll erfüllt. Die Zuschauenden können durch die verschiedenen Erzählenden unterschiedliche Identifikationsfiguren finden – und durch den spielerischen Ansatz, die Wortbeiträge mit dem beliebten Stühlerücken-Spiel zu verbinden, wird die ganze Situation zusätzlich aufgelockert. Auch das Ausschmücken des Bilds mit Stimmungs-Symbolen erleichtert es schon den Kleinsten, in den Film einzutauchen. Auf diese Weise, wer hätte das gedacht, kann sogar Streiten einen großen Spaß machen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Inka Friese; Katja Engelhardt
Drehbuch:Inka Friese; Katja Engelhardt
Webseite:wdr.de;
Länge:7 Minuten
Produktion: Westdeutscher Rundfunk
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Auch wenn Streit auf die Stimmung drückt: STREITEN gehört zur Entwicklung der Menschen und stärkt nicht nur die Persönlichkeit, sondern auch zwischenmenschliche Bindungen und Beziehungen. Richtig streiten aber will gelernt sein.

Nicht mehr und nicht weniger ist das Ansinnen des 7-minütigen Kurzfilms STREITEN. Kinder im Kindergartenalter werden gefragt, warum sie streiten, wie sie sich beim Streiten fühlen, welche Emotionen bei ihnen entstehen, wie sie es finden, wenn es Streit gibt und wie, wenn der Streit wieder vorüber ist. Interessanterweise übersetzen die meisten Kinder Streit mit Wut und Zorn und spielen damit unbewusst auf ein Moment der Unkontrollierbarkeit an, welches offensichtlich aus ihren Augen mit dem Streiten einhergeht.

Formal ist STREITEN eine gelungene Arbeit. Der Film bedient sich, nach Ansicht der Jury, eines wohl etablierten Formats. Die Schnitte sind sauber, das Tempo angemessen, die Atmosphäre des Drehortes, eine Vorschule oder ein Kindergarten, wird gut ausgedrückt. Allerdings ist das Format, in dem Kinder auf explizit gestellte oder auch herausgeschnittene Fragen Antworten geben, hinlänglich aus diversen Kindersendungen bekannt, so die Ansicht der Jury. Insofern entfällt in der Beurteilung die Qualität des Innovativen. Und dennoch, so die Jury weiter, ist es wichtig, gerade auch mit Kindern die Thematik Streiten anzugehen, weil Streiten zwar zum gesellschaftlichen Miteinander zählt, selten aber positiv besetzt ist.

Warum als Schnittmotiv die befragten Kinder beim Spielen von „Reise nach Jerusalem“ gezeigt werden, konnte sich die Jury indes nicht erklären, zumal es in ihren Augen kein Spiel ist, das landläufig für das Motiv des Streitens bekannt ist. Interessant fand die Jury dagegen, dass sich ausnahmslos die befragten Mädchen über ihre Gefühle beim Streiten im Klaren waren und diese dann auch wiederzugeben wussten. Auch wenn die Jury gerne ein klein wenig mehr Reibung verspürt hätte, ist STREITEN sicherlich prädestiniert, Kindern vom Vorschulalter an den Sinn des Streitens näherzubringen.
Unter Abwägung der genannten Argumente einigte sich die Jury abschließend darauf, STREITEN das Prädikat wertvoll zu verleihen.