Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Ein Leben ohne Facebook, Twitter oder I-Phone? Undenkbar! Denn wie soll man sonst jedes noch so kleine Detail im Alltag mit seinen so genannten Freunden teilen? Und die Schar dieser Freunde wächst ohne Ende auf Knopfdruck in der Online-Welt. Auch Paul gehört zu dieser Generation. Und so wird jeder Schritt notiert, jeder Gedanke sofort der Allgemeinheit offenbart – und Steffi, der treuen Online-Gefährtin, gefällt das alles sehr. Aber Paul, der die Realität längst aus den Augen verloren hat und ohne seinen unaufhaltsamen Mitteilungsdrang gar nicht mehr existieren kann, läuft in eine böse Falle. Denn: „Trau schau wem“, heißt ein altes Sprichwort, das in dieser Pseudowirklichkeit längst an Bedeutung verloren hat. Leider. Mit Ironie und Augenzwinkern wird die wachsende Realitätsferne und Ich-Bezogenheit dieser Online-Generation auf die Schippe genommen und die Kritik an jener „schönen neuen Welt“ der digitalen Egomanie mit Leichtigkeit und Witz in der wortwörtlichen Umsetzung von Pauls Twitter-Informationen direkt dargestellt. Das kann ja nicht gut enden – und das tut es auch nicht. Zumindest für Paul, dessen Smart-Phone ihm geradewegs den Weg ins Verderben geebnet hat.