Solo im Nebel
FBW-Pressetext
Zwei Geschwister streiten. Die kleine Schwester will ein Buch haben, der große Bruder will es ihr nicht geben. Die Rache der kleinen Schwester: Sie greift zu ihrer Flöte und spielt laut. Sehr laut. Der große Bruder ist genervt und schmeißt der Schwester ein Buch an den Kopf. Die Flöte kullert unters Bett, die Schwester will sie wieder holen, verschwindet dann aber in einem Loch in der Wand. Verzweifelt klettert der große Bruder hinterher. Und das Abenteuer beginnt. Eine Geschichte, die sich Kinder selbst so erzählen könnten – dem Animationskünstler Michael Zamjatnins ist es gelungen, sie als Animation auf die Leinwand zu bringen. Der erste Teil des 10minütigen Kinderfilms zeigt einen ganz alltäglichen Streit unter Geschwistern. Doch im zweiten Teil, der in einer Wasser- und Nebelwelt spielt, spielt der Film mit der Fantasie der kindlichen Zuschauer. Da treiben Drachen und Seeschlangen ihr Unheil, gehen Wikinger auf Beutezug und die Kraft der Musik besiegt jeden bösen Zauber. Das alles fängt Zamjatnins mit gekonntem Strich ein, die Zeichnungen sind sehr einfach gehalten, das Spiel zwischen Farben sowie Licht und Schatten setzt subtile Akzente. Am Ende rettet das Flötenspiel der Schwester dem Bruder das Leben. Der Spuk ist vorbei, die Geschwister sind sicher wieder zu Hause. Was bleibt, ist die Erinnerung an ein spannendes Abenteuer.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Michael Zamjatnins |
Drehbuch: | Susanne Ziebell Zamjatnins; Michael Zamjatnins |
Kamera: | Michael Zamjatnins |
Schnitt: | Eckhard Blach |
Musik: | Werner Loll |
Länge: | 9 Minuten |
Produktion: | Michael Zamjatnins |
FSK: | 0 |
Förderer: | FFA; BKM; KJDF |
Jury-Begründung
Ja, so sehen sie aus, die Märchengeschichten, die sich Kinder gegenseitig erzählen. Da gerät ein kleines Mädchen und sein größerer Bruder in eine Phantasiewelt, in der sie mit Mut und Tapferkeit ein großes Abenteuer bestehen müssen. Am Ende sitzen sie gemeinsam in ihrem Kinderzimmer und fragen sich: War das nur eine Traumgeschichte? Egal, denn entscheidend ist nur, dass das gemeinsame Erlebnis die Freundschaft der Geschwister festigt und ihren Sinn für Einfallsreichtum und Phantasie schärft.Die Jury lobte die schöne, kindgerechte Animation, bei der man sich vorstellen kann, dass auch Kinder sie selbst so malen könnten.
Als ebenso schön empfand die Jury die Veränderung der Animationstechnik vom Kinderzimmer zur mystisch geheimnisvollen Nebelwelt, in der die Kinder ihr Abenteuer erleben.
Erlaubt sei eine kleine Kritik der Jury am Titel des Films, welcher zwar den Bezug zum Flöte spielenden Kind und ihrem Abenteuer herstellt, mit welchem aber Kinder laut Ansicht der Jury nicht sehr viel anfangen können.