Snowden

Kinostart: 22.09.16
VÖ-Datum: 07.04.17
2016
Filmplakat: Snowden

FBW-Pressetext

Im Juni 2013 gibt ein Mann einer Dokumentarfilmerin und einem britischen Journalisten ein Interview. Er spricht über die Überwachung der weltweiten Internetkommunikation durch US-Behörden. Er gibt Informationen preis, die von den USA als Staatsgeheimnis deklariert werden, im vollen Bewusstsein, dass er dadurch zu einer Art „Staatsfeind“ erklärt wird. Sein Name: Edward Snowden. Doch wer ist der Mann hinter dem Namen? Was sind, was waren seine Beweggründe für sein Handeln? Regisseur Oliver Stone hat sich für SNOWDEN der spannenden und fast schon thrillerhaften Geschichte rund um den „Whistleblower“ angenommen. Das mittlerweile legendäre Interview mit der Filmemacherin Laura Poitras und das Versteckspiel in einem Hotel in Hongkong nutzt Stone dabei als Rahmen, zu dem er immer wieder zurückkehrt. Doch das Herzstück des Films ist Snowdens Werdegang selbst, von einem patriotischen und konservativen Amerikaner, der seinem Land ehrerbietig dienen will und dies sowohl für den CIA als auch für wichtige private Überwachungsfirmen tut, hin zu einem rebellischen Querdenker, der kritisch das System hinterfragt, zu dem er selbst gehört. Abgerundet wird das Biopic auch durch die private Geschichte Snowdens, den Joseph Gordon-Levitt mit unauffälliger und dennoch eindrucksvoller Größe spielt, und die Beziehung zur Fotografin Lisa, die dem zugeknöpften und scheuen Edward etwas Lebensfreude vermitteln kann. Neben der hochaktuellen Brisanz des Themas überzeugt SNOWDEN auch durch die filmisch visuelle Brillanz seiner Bilder und Montagen, durch die geschickte und kluge Vermischung von Fakt und Fiktion schon immer Stones Stärke. Atemlos verfolgt der Zuschauer die Handlung, erfährt Vieles über gesellschaftliche Hintergründe der geschichtlichen Ereignisse und lernt die Köpfe hinter den Nachrichtenbildern kennen. SNOWDEN ist spannendes und packendes Tatsachenkino und gleichzeitig ein mitreißendes und einfühlsam inszeniertes Biopic über einen mutigen Menschen. Und darüber hinaus ein immens wichtiger Film für unsere Zeit.
Prädikat besonders wertvoll

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Filminfos

Gattung:Drama; Thriller; Spielfilm
Regie:Oliver Stone
Darsteller:Joseph Gordon-Levitt; Shailene Woodley; Melissa Leo; Nicolas Cage; Zachary Quinto; Tom Wilkinson; Rhys Ifans; Scott Eastwood; Joely Richardson; Timothy Olyphant; Logan Marshall-Green; Ben Schnetzer; Keith Stanfield
Drehbuch:Oliver Stone; Kieran Fitzgerald
Buchvorlage:Luke Harding; Anatoly Kucherena
Kamera:Anthony Dod Mantle
Schnitt:Lee Percy; Alex Marquez
Musik:Adam Peters; Craig Armstrong
Weblinks:filmsortiment.de;
Länge:135 Minuten
Kinostart:22.09.2016
VÖ-Datum:07.04.2017
Verleih:Universum
Produktion: Endgame Entertainment, Vendian Entertainment; KrautPack Entertainment;
FSK:6
Förderer:DFFF
BD EAN-Nummer:0888751905290
DVD EAN-Nummer:0888751905191
Anbieter-Link:
DVD Extras:-Barrierefreie Fassung (Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte, Deutsche Hörfilmfassung) -Interview mit Gast & Crew B-Roll -Kinotrailer

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Es ist faszinierend, wie ein mutiger und zugleich unbeugsamer Mensch eine ganze Welt in Aufruhr zu versetzen mag. Das IT-Zeitalter erweist sich als Fluch und Segen zugleich, wenn einem einzigen, wenn auch überragenden Spezialisten, soviel Macht zu eigen werden kann. Auch wenn die US-Regierung versuchte, zur Schadensbegrenzung den Whistleblower Edward Snowden als Staatsfeind, Geheimnisverräter, schlicht als Verbrecher zu qualifizieren, so war die mediale Wirkung in der Welt ungeheuer. Wie kann nun ein Spielfilm die Geschichte dieses Mannes Edward Snowden erzählen, über den in den Weltmedien eigentlich alles über die Jahre hinweg schon berichtet wurde? Oliver Stone, der Meister des Politkinos, hat die richtige Erzählform gefunden, um einem interessierten Kinopublikum 135 spannende und sehr unterhaltsame Minuten Film zu präsentieren. Kein Polit-Thriller mit der Dämonisierung Derjenigen an der Spitze von Macht und Geheimdienst. Vielmehr eine klassische Biographie mit der klaren Entwicklung eines Helden und ohne pathetische Glorifizierung. Dramaturgisch ganz wichtig neben dem hochinteressanten Blick in Snowdens Geheimdienstarbeit weltweit ist der klare Blick auf sein Privatleben und seine Beziehung zu seiner Freundin, die parallel einen gewichtigen Stellenwert einnimmt und vielleicht auch letztlich seine Entscheidung mit beeinflusst haben mag. So sehen wir Snowden nicht als von der Macht und Paranoia Getriebenen, sondern als Mensch, der sein Leben einer großen Aufgabe opfert, gegen die Verletzung der Persönlichkeitsrechte von Millionen Menschen vorzugehen. Dies auch, weil nur wenige und vielleicht auch nur er die Chance dazu hatten. Oliver Stones Film entzieht sich jeder politischen Wertung und verzichtet auch auf jegliche Emotion. Die Besetzung ist vortrefflich gewählt und das Spiel überzeugend, Wohltuend zurückgenommen dabei Joseph Gordon-Levitt in der Titelrolle. Ein besonderes Lob verdient die gute Kamera, die sorgfältige Ausstattung und einige außergewöhnlich gelungene visuelle Einfälle.